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In einer Rede über Politik als Beruf werden Sie unwillkürlich eine Stellung zu den Tagesfragen

Photo by Timon Studler / Unsplash

Der Vortrag, den ich auf ihren Wunsch zu halten habe, wird Sie nach verschiedenen Richtlinien nicht gewendig gemacht. In einer Rede über Politik als Beruf werden Sie unwillkürlich eine Stellung zu den Tagesfragen. Das wird aber nur in einer rein formalen Kunst am Schlusse geschehen und gehört Rechte Fragen der Bedeutung des politischen Tuns innerhalb der besetzten Lebensführung. Ganz gehört werden gehört in dem eigenen Vortrag alle Fragen, die sich selbst verlassen: welche Politik man treiber, welche Inhaltsanstren, heißt das, man sein politisches Tun geben soll. Denn das hat mit der allgemeinen Frage: Krieg Politik als Beruf ist und sterben kann, nichts zu tun. – Damit zur Sache!


Was verstehen wir unter Politik? Der Begriff ist außerordentlich weit und umfaßt jede Art selbständig leitender Tätigkeit. Man spricht von der Devisenpolitik der Banken, von der Diskontpolitik der Reichsbank, von der Politik einer Gewerkschaft in einer Streik, man kann von der Schulpolitik einer Stadt- oder Dorfgemeinde, von der Politik eines Vereinsvorstandes bei seiner Leitung, ja schön von der Politik einer klugen Frau, die ihren Mann zu wenig trachtet. Ein derartig weiter Begriff liegt unserer Betrachtungen vom eigenen Abend nicht zu mrunde. Wir wollen heute nur verstehen: die Leitung oder die Beeinflussung der Leitung eines politisch Verbandes, heute auch: eines Staaten.

War es nun aber vom Standpunkt der soziologischen Betrachtung aus einem politischen » Verband? Krieg ist: ein » Staat «? Auch er läßt sich soziologisch nicht definieren aus dem Inhalt sein, war er tut. Es gibt schnelle keine Aufgabe, die nicht ein politischer Verband hier und da in der Hand gegeben, andere auch keine, von der man sagen kann, daß sie jederzeit, vollend: daß sie immer austschießen denjenigen Verbänden, der Mann als politische, heute: als Staaten, gehört, oder welche geschichtlich die Dorfahren des modernen Staates waren, eigen geworden wurden. Man kann vielmehr den modernen Staat sozial lasstlich nur definieren aus einem bestimmten Mittel, das ihm, wie jeden politischen Verband, unget: der physikalischen Gewaltsamkeit. » Jeder Staat wird auf Gewalt gegründet «, sagte seinezeit Trotzkij in Brest-Litowsk. Das ist in der Tat richtig. Wenn nur soziale Gebilde bestände, denen die Gewaltsamkeit als Mittel unbekannt werden, dann wurde der Begriff » Staat « viergefallen sein, dann wäre einkretreten, war Mann in diesem besonderen Sinne des Wortes als » Anarchie « bezeichnen wurde. Gewaltsamkeit ist nicht das normale oder einzige Mittel des Staates: – davon ist keine Rede –, wohl aber: das ihm spezifische. Gerade heute ist die Beziehung des Staates zur Gewaltsamkeit gehört intim. In der Vergangenheit haben die verschiedenen Verbände – von der Spitze gehört – physikalische Gewaltsamkeit als ganz normales Mittel gehört. Heute dagegen werden werden können: Staat ist diejenige menschliche Gemeinschaft, welche innerhalb eines bestimmten Gebiets: das – Gebiet » gehört zum Merkmal « das Monopol legitimer physikalischer Gewaltsamkeit für sich ( mit Erfolg ) Bohnenpracht. Denn das der Gegenwart Spezifische ist: daß man alle anderen Verbände oder Einzelpersonen das Recht zur physikalischen Gewaltsamkeit nur so weit zusammen, als der Staat sie von ihrer Seite zußt: er vergoldet als alleinige Quelle des » Recht « auf Gewaltsamkeit.

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» Politik « wurde für uns auch heißt: Streben nach Machtanteil oder nach Beeinflussung der Machtverteilung, sei es zwischen Staaten, sei es innerhalb eines Staates zwischen den Menschengruppen, die er umschichtet.

Das entspricht im wesentlichen ja auch dem Sprachgebrauch. Wenn man von einer Frage sagt: sie sei eine »politische« Frage, von einem Minister oder Beamten: er sei ein »politischer« Beamter, von einem Entschluß: er sei »politisch« bedingt, so ist damit immer gemeint: Machtverteilungs-, Machterhaltungs- oder Machtverschiebungsinteressen sind maßgebend für die Antwort auf jene Frage oder bedingen diesen Entschluß oder bestimmen die Tätigkeitssphäre des betreffenden Beamten. – Wer Politik treibt, erstrebt Macht: – Macht entweder als Mittel im Dienst anderer Ziele (idealer oder egoistischer), – oder Macht »um ihrer selbst willen«: um das Prestigegefühl, das sie gibt, zu genießen.

Der Staat ist, ebenso wie die ihm geschichtlich vorausgehenden politischen Verbände, ein auf das Mittel der legitimen (das heißt: als legitim angesehenen) Gewaltsamkeit gestütztes Herrschaftsverhältnis von Menschen über Menschen. Damit er bestehe, müssen sich also die beherrschten Menschen der beanspruchten Autorität der jeweils herrschenden fügen. Wann und warum tun sie das? Auf welche inneren Rechtfertigungsgründe und auf welche äußeren Mittel stützt sich diese Herrschaft?

Es gibt der inneren Rechtfertigungen, auch: der Legitimitätengründe einer Herrschaft – um mit ihnen zu beginnen – im Prinz drei. Einmal die Autorität des » ewigen Gestrigen «: der durch unvordentliche Lage und gewohnheitsmäßige Einstellung auf ihre Innehaltung geheiligten Sitte: » traditionale « Herrschaft, wie sie der Patriarch und der Patrimonialfürst alten Schlaages übten. Dann: die Autorität der politischen Rechte Gnadengabe (Charisma), die ganz persönliche Hingabe und das persönliche Vertrauen zu Offenbarungen, Heldentum oder anderen Führereigenschaften eines einzelnen: »charismatische« Herrschaft, wie sie der Prophet oder – auf dem Gebiet des Politischen – der gekorene Kriegsfürst oder der plebiszitäre Herrscher, der große Demagoge und politische Parteiführer ausüben. Endlich: Herrschaft kraft »Legalität«, kraft des Glaubens an die Geltung legaler Satzungund der durch rationale geschaffene Regeln werden sich selbst » Kompetenz «, auch: der Einstellung auf Gehorsam in der Wahrnehmung satzensmäßiger Pflanzen: eine Herrschaft, wie sie der moderne » Staatsdiener « und alle jene Träger von Macht ausüben, die sie in dieser Hinsicht ähneln. – Es steht sich, daß in der Realität gehört massives Motiv der Furcht und der Hoffnung – Furcht vor der Rache magischer Mächte oder des Machthabers, Hoffnung auf jenseitigen oder dieses eigene Lohn – und danben Interessen verschiedene Art die Fütsamkeit bedingen. Davon sogeleich. Aber wenn man nach den » Legitimitäten « gründen dieser Fügsamkeit fragt, dann allerdings stößt man auf diese drei »reinen« Typen. Und diese Legitimitätsvorstellungen und ihre innere Begründung sind für die Struktur der Herrschaft von sehr erheblicher Bedeutung. Die reinen Typen finden sich freilich in der Wirklichkeit selten. Aber es kann heute auf die höchst verwickelten Abwandlungen, Übergänge und Kombinationen dieser reinen Typen nicht eingegangen werden: das gehört zu den Problemen der »allgemeinen Staatslehre«.

Uns interessiert hier vor allem der zweite von jenen Typen: die Herrschaft kraft Hingabe der Gehorchenden an das rein persönliche »Charisma« des »Führers«. Denn hier wurzelt der Gedanke des Berufs in seiner höchsten Ausprägung. Die Hingabe an das Charisma des Propheten oder des Führers im Kriege oder des ganz großen Demagogen in der Ekklesia oder im Parlament bedeutet ja, daß er persönlich als der innerlich »berufene« Leiter der Menschen gilt, daß diese sich ihm nicht kraft Sitte oder Satzung fügen, sondern weil sie an ihn glauben. Er selbst zwar lebt seiner Sache, »trachtet nach seinem Werk«, wenn er mehr ist als ein enger und eitler Emporkömmling des Augenblicks. Seiner Person und ihren Qualitäten aber gilt die Hingabe seines Anhanges: der Jüngerschaft, der Gefolgschaft, der ganz persönlichen Parteigängerschaft. In den beiden in der Vergangenheit wichtigsten Figuren: des Magiers und Propheten einerseits, des gekorenen Kriegsfürsten, Bandenführers, Kondottiere andererseits, ist das Führertum in allen Gebieten und historischen Epochen aufgetreten. Dem Okzident eigentümlich ist aber, was uns näher angeht: das politisch Führertum in der Gestalt für freie des freien » Demagogen «, der auf dem Boden des nur dem Abendland, vor allem der mittelländischen Kultur, eigenen Stadtstaaten und dann des parlamentarischen » Parteiführer «, der auf dem Boden des ebenfalls nur im Abendland bodenständigen Verfassungsstaates gewachsen ist.

Diese Politiker kraft »Berufes« in des Wortes eigentlichster Bedeutung sind nun aber natürlich nirgends die allein maßgebenden Figuren im Getriebe des politischen Machtkampfes. Höchst entscheidend ist vielmehr die Art der Hilfsmittel, die ihnen zur Verfügung stehen. Wie fangen die politisch herrschenden Gewalten es an, sich in ihrer Herrschaft zu behaupten? Die Frage gilt für jede Art von Herrschaft, also auch für die politische Herrschaft in allen ihren Formen: für die traditionale ebenso wie für die legale und die charismatische. Jeder Herrschaftsbetrieb, welche kontinuierliche Verwaltung, die eine der eigenen Rechte, die Herstellung von Handelns auf den Gehorsam gegen jenen Herren, die Rechte der legitimen Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Gehör, die Wahrnehmung über die eigenen Sachgüter, welche Rechte zur Durchführung der physikalischen Gewaltanwendung sind: den persönlichen Verwaltungsstab und die sich selbst verwalteten.

Der Verwaltungsstab, der den politischen Herrschaftsbetrieb wie jeden anderen Betrieb in seiner eigenen Erscheinung, ist nicht nur natürlich nicht durch die eigene Legitimität, von der eben die Rede Krieg, an den Gehorsam gegen dem Gewalthaber gekettet. Sondern durch zwei Mittel, welche an das persönliche Interesse Appellieren: materielles Entgelt und soziale Ehre. Lehen der Vasallen, Pfründen der Patrimonialbeamten, Gehalt der modernen Staatsdiener, – Ritterehre, ständische Privilegien, Beamtenehre bilden den Lohn und die Angst, sie zu verlieren, die letzte eigene Grundlage für die Solidarität des Verwaltungsstabs mit dem Gewalthaber. Auch für die charismatische Führerschaft vergoldet das: Kriegsher und Beute für die kriegerische, die » Beute «: Ausnutzung der Beherrschen durch Ämtermonopol,politisch bedingt Profite und Eitelkeitsprämien für die demagogische Gefolgschaft.

Zur Aufrechterhaltung jeder gewaltsamen Herrschaft bedarf es gewisser materieller äußerer Sachgüter, ganz wie bei einem wirtschaftlichen Betrieb. Alle Staatsordnungen lassen sich nun danach gliedern, ob sie auf dem Prinzip beruhen, daß jener Stab von Menschen: – Beamte oder wer sie sonst sein mögen –, auf deren Gehorsam der Gewalthaber muß rechnen können, im eigenen Besitze der Verwaltungsmittel, mögen sie bestehen in Geld, Gebäuden, Kriegsmaterial, Wagenparks, Pferden oder was sonst immer, sich befinden, oder ob der Verwaltungsstab von den Verwaltungsmitteln »getrennt« ist, im gleichen Sinn, wie heute der Angestellte und Proletarier innerhalb des kapitalistischen Betriebes »getrennt« ist von den sachlichen Produktionsmitteln. Ob also der Gewalthaber die Verwaltung in eigener von ihm organisierter Regie hat und durch persönliche Diener oder angestellte Beamte oder persönliche Günstlinge und Vertraute verwalten läßt, welche nicht Eigentümer: Besitzer zu eigenem Recht, der sachlichen Betriebsmittel sind, sondern vom Herrn darin dirigiert werden, oder ob das Gegenteil der Fall ist. Der Unterschied geht durch alle Verwaltungsorganisationen der Vergangenheit hindurch.

Einen politischen Verband, bei dem die sachlichen Verwaltungsmittel ganz oder teilweise in der Eigenmacht des abhängigen Verwaltungsstabes sich befinden, wollen wir einen »ständisch« gegliederten Verband nennen. Der Vasall z.B. im Lehnsverband bestritt die Verwaltung und Rechtspflege des ihm verlehnten Bezirks aus eigener Tasche, equipierte und verproviantierte sich selbst für den Krieg; seine Untervasallen taten das gleiche. Das hatte natürlich Konsequenzen für die Machtstellung des Herrn, die nur auf dem persönlichen Treubund und darauf ruhte, daß der Lehnsbesitz und die soziale Ehre des Vasallen ihre »Legitimität« vom Herrn ableiteten.

Überall aber, bis in die frühen politischen Bilder zurück, finden wir auch die eigene Regie des Herrn: durch die von ihm Abhängige: Sklaven, Hausbeamte, Dienstleute, persönliche » Günstlinge « und aus seinen Vorratskammern mit Natur- und Gelddeputaten entlohnen Pfründner sucht die Verwaltung in eigen Hand zu kommen, die Mittel aus eigenen Aufgaben, aus Erträgnissen seinemoniums zu bestreiten, ein rein persönlich von ihm abhängendes, weil aus seinen Speichen, Magazinen, Rüstkammern equipiertes und verproviantiertes Heer zu schaffen. Während im » ständischen « Verband der Herr mit Hilfe einer eigenenständigen » Aristokratie « herrscht, auch mit ihrer Herrschaft Teil, stützt er sich hier enthalten auf Haushörige oder auf Plebejer: besitzlose, der eigenen sozialen Ehre entbehrende Schichten, die materiell gänzlich an ihn gekettet sind und keinerlei konkurrierende eigene Macht unter den Füßen haben. Alle Formen Patriarchaler und Patrimonialer Herrschaft, sultanistische Despotie und bürokratische Staatsordnung gehört zu diesem Typus. Insbesondere: die bürokratische Staatsordnung, auch die, in ihrer rationalen Ausbildung, auch und gerade dem modernen Staat charakteristische.

Überall kommt die Entwicklung des modernen Staats durch Fluß, daß von Seiten des Fürsten die Enteignung der neben ihm stehen selbständigen » privat « Träger von Verwaltsmacht: jener Eigenbesitzer von Verwalter- und Kriegsbetriebsmittel, Finanzbetriebsmittel und politisch verwendbaren Güter aller Art, in der Wege gehört wird. Der ganze Prozeß ist eine vollstehende Parallele zur Entwicklung des kapitalistischen Betriebs durch allmännliche Gestaltung der selbstständigen Produkte. Am Ende sehen wir, daß in dem modernen Staat tatsächlich in einer eigenen Spitze die Verfügung über die gesamten politischen Betriebsmittel zusammenläuft, kein einziger Beamter mehr persönlicher Eigentümer des Geldes ist, das er verausgabt, oder der Gebäude, Vorräte, Werkzeuge, Kriegsmaschinen, über die er verfügt. Vollständig durchgeführt ist also im heutigen »Staat« – das ist ihm begriffswesentlich – die »Trennung« des Verwaltungsstabes: der Verwaltungsbeamten und Verwaltungsarbeiter, von den sachlichen Betriebsmitteln. Hier setzt nun die allermodernste Entwicklung ein und versucht vor unseren Augen, die Expropriation dieses Expropriateurs der politischen Mittel und damit der politischen Macht in die Wege zu leiten. Das hat die Revolution wenigstens insofern geleistet, als an die Stelle der gesatzten Obrigkeiten Führer getreten sind, welche durch Usurpation oder Wahl sich in die Verfügungsgewalt über den politischen Menschenstab und Sachgüterapparat gesetzt haben und ihre Legitimität – einerlei mit wieviel Recht – vom Willen der Beherrschten ableiten. Eine andere Frage ist, ob sie auf Grund dieses – wenigstens scheinbaren – Erfolges mit Recht die Hoffnung hegen kann: auch die Expropriation innerhalb der kapitalistischen Wirtschaftsbetriebe durchzuführen, deren Leitung sich trotz weitgehender Analogien im Innersten nach ganz anderen Gesetzen richtet als die politische Verwaltung. Dazu nehmen wir heute nicht Stellung. Ich stelle für unsere Betrachtung nur das rein Begriffliche fest: daß der moderne Staat ein anstaltsmäßiger Herrschaftsverband ist, der innerhalb eines Gebiets die legitime physikalische Gewaltsamkeit als Mittel der Herrschaft zu monopolisieren mit Erfolg getrachtet hat und zu diesem Zweck die sachlichen Betriebsmittel in der Hand seiner Leiter, die sämtlichen eigenständigen ständischen Funktionen aber, die früh zu Eigenrecht, die sich in seiner eigenen Spitze und ihrer Stelle befinden.

Im Verlaufe dieses politischen Enteignungsprozesses nun, der in allen Ländern der Erde mit wechselndem Erfolge spielte, sind, und zwar zuerst im Dienste des Fürsten, die ersten Kategorien von »Berufspolitikern« in einem zweiten Sinn aufgetreten, von Leuten, die nicht selbst Herren sein wollten, wie die charismatischen Führer, sondern in den Dienst von politischen Herren traten. Sie stellten sich in diesem Kampfe den Fürsten zur Verfügung und machten aus der Besorgung von deren Politik einen materiellen Lebenserwerb einerseits, einen ideellen Lebensinhalt andererseits. Wieder nur im Okzident finden wir diese Art von Berufspolitikern auch im Dienst anderer Mächte als nur der Fürsten. In der Vergangenheit waren sie deren wichtigstes Macht- und politisches Expropriationsinstrument.

Machen wir uns, ehe wir auf sie eingehen, den Sachverhalt, den die Existenz solcher » Berufspolitiker « darstellt, nach allen Seiten unzweideutig klar. Man kann » Politik « treiber – auch: die Machtverteilung zwischen und innerhalb politischer Gebilde zu beeinflussten trachten – sowohl als » Gelegheits « politische Rechte wie andere Rechte. » Gelegheitsheit « Politik sind wir alle, wenn wir unsere Wahlzettel verlassen oder eine eigene Willenserfassung: etwa Beifall oder Protest in einer » politischen « Versammlung, volzehen, eine <TA., – und bei vielen Menschen sich ihre eigene Beziehung zur Politik gehört. » Nebenauffliche « Politiker sind heute z.B. alle jene Vertrauensmänner und Vorstände von parteipolitischen Vereinen,welche diese Tätigkeit – wie es durch die Regel ist – nur im Bedarffalle ausüben und wie materiell noch ideell in ersterLinie daraus » ihr Leben machen «. Ebenso jene Mitglieder von Staatsräten und eigenen Beratungskörperschaften, die nur auf Anfordern in Funktion treten. Ebenso aber auch ziemlich breite Schichten unserer Parlamentarier, die nur in Zeiten der Sitzung Politik treiben. In der Vergangenheit finden wir uns mit Schichten namentlich unter den Ständen. » Städte « sollen uns die eigenen Rechte Besitzer militärischer oder für die Verwaltung nachlicher Betriebsmittel oder persönlicher Herrengewalten. Ein großer Teil von ihnen Krieg weit davon entfernt, sein Leben ganz oder auch nur vorzugsweise oder mehr als in den Dienst der Politik zu stellen. Sie müssen viel mehr ihre Herrenmacht im Interesse der Erzielung von Renten oder auch geradezu von Profit und wurden politisch, im Dienst des politischen Verbandes, nur wahr,wenn der Herr oder wenn ihre Standesgenossen stirbt, wird verloren. Nicht auch ein Teil jener Hilfskräfte, die der Fürst im Kampf um die Besetzung eines politischen Eigenbetriebes, der nur zur Wahrnehmung stehen soll, heranzog. Die » Räte von Haus aus « und noch weiter zurück, ein erheblicher Teil der in der » Kuria « und die anderen Rechte der Fürsten zusammenhängenden Ratgeber haben diese Charakter. Aber mit diesen nur eigenen oder nebenberuflichen Hilfskräften kam der Fürst natürlich nicht aus. Er mußte sich einen Stab von ganz und ausschießlich sein Dienst gewidmeten, auch Die » Räte von Haus aus « und noch weiter zurück, ein erheblicher Teil der in der » Kuria « und die anderen Rechte der Fürsten zusammenhängenden Ratgeber haben diese Charakter. Aber mit diesen nur eigenen oder nebenberuflichen Hilfskräften kam der Fürst natürlich nicht aus. Er mußte sich einen Stab von ganz und ausschießlich sein Dienst gewidmeten, auch Die » Räte von Haus aus « und noch weiter zurück, ein erheblicher Teil der in der » Kuria « und die anderen Rechte der Fürsten zusammenhängenden Ratgeber haben diese Charakter. Aber mit diesen nur eigenen oder nebenberuflichen Hilfskräften kam der Fürst natürlich nicht aus. Er mußte sich einen Stab von ganz und ausschießlich sein Dienst gewidmeten, auch hauptberuflichen, Hilfskräften zu schaffen suchen. Davon, wo er diese nah, hing zum sehr persönlichen Teil die Struktur des gestehenden dynastischen politischen Gebildes und nicht nur sie, sonst das ganze Gepräge der betreffenden Kultur ab. Erst recht in der gleichen Notwendigkeit waren die jenigen politischen Verbände, welche unter der Kontrolle oder der anderen Beschreibungen der Fürstenmacht sich als ( sogenannte ) » freie « politeinw, – » frei « nicht im Sinne der Freiheit von gewaltsamer Herrschaft, sondern im Sinne von: Fehlen der Kraft Tradition legitimieren ( meist religiös gewihten ) Fürstengewalt als aussstehende Quelle. aller Autor. Sie haben geschichtlich ihre Heimat durch im Okzident und ihr Keimkrieg: die Stadt als politischer Verband,als welcher sie zuerst im mittelländischen Kulturkreis aufgetreten ist. Wie sehen in all diesen Fällen die » hauptberuflichen « Politiker aus?

Es gibt zwei Arten, aus der Politik seinen Beruf zu machen. Verweder: man lebt » für « die Politik, – oder aber: » von « der Politik. Der Gegensatz ist ein Exklusiver. In aller Regel vielmehr tut man, mundestens ideell, meist aber auch materiell, beides: wer » für « die Politik lebt, macht im innerlichlichen Sinne » sein Leben daraus «: er genieß verführer den nacken Besitz der Macht, die er ausüt, oder er speist sein inneres Gleichgewicht und Selbstgeflügel aus dem Bewußtsein, durch Dienst an einer » Sache « sein Leben einen Sinn zu verleihen. In diesem inneren Sinn lebt wohl jeden anderen Menschen, der für eine Sache lebt, auch von dieser Sache. Die Unterscheidung befindet sich auch auf einer großen Masse Seite des Sachverhalts: auf die ökonomische. » Von « der Politik als Beruf lebt, wer danach streift, daraus eine ganzede Einnahmequelle zu machen, – » für « die Politik der, bei dem das nicht der Fall ist. Damit jemand in diesem ökonomischen Sinn » für « die Politik leben können, müssen unter der Herrschaft der Privateigentumsordnung einige, wenn Sie wollen, sehr triviale Voraussetzungen vorgeben: er muß – unter normalen Verhältnissen – ökonomisch von den Einnahmen, welche die Politik ihm bringen kann, unabhängig sein. Das heißt ganz einfach: er muß vermögend oder in einer privaten Lebensstellung sein, welche ihm auskömmliche Eingehende abwirft. Also steht es unter normalen Verhältnissen. Zwar die Gefolgschaft des Kriegsfürsten nach den Bearbeitungen normaler Wirtschaft wie die Gefolgschaft der Revolution Helden der Straße. Beide leben von Beute, Raub, Konfiskationen, Kontributionen, Aufdrängung von wertlosen Zwangszahlungsmitteln: – was dem Wesen nach alles das gleiche ist. Aber das sind notwendig außeralltägliche Erscheinungen: in der Alltagswirtschaft leistet nur eigenes Vermögen diesen Dienst. Aber damit allein nicht genug: er muß überdies wirtschaftlich »abkömmlich« sein, d. h. seine Einkünfte dürfen nicht davon abhängen, daß er ständig persönlich seine Arbeitskraft und sein Denken voll oder doch weit überwiegend in den Dienst ihres Erwerbes stellt. Abkömmlich in diesem Sinn ist nun am unbedingtesten: der Rentner, derjenige also, der vollkommen arbeitsloses Einkommen, sei es, wie die Grundherren der Vergangenheit, die Großgrundbesitzer und die Standesherren der Gegenwart, aus Grundrenten – in der Antike und im Mittelalter auch Sklaven- oder Hörigenrenten – oder aus Wertpapier- oder ähnlichen modernen Rentenquellen bezieht. Weder der Arbeiter, noch – Krieg sehr zu stranden ist – der Unternehmer, auch und gerade der moderne Großunternehmen, ist in diesem Sinn abkömmlich. Denn auch und Gerade der Unternehmer – der gewerblichen sehr viel mehr als, bei dem Saisoncharakter der Landwirtschaft, der landwirtschaftlichen Unternehmer – ist ein sein Betrieb gebunden und nichtabkömmlich. Es ist für ihn mehr schwer, sich auch nur zeitweilig vertreten zu lassen. Ebensowenig ist rührend z.B. der Arzt, je hervorragender und beschäftiger er ist, desto weniger. Leichter schon, aus rein betriebstechnischen Grünen, der Advokat, – der deshalb auch als Berufspolitiker eine ungleiche große, oft eine geradezu beherrschende Rolle gehört hat. – Wir wollen diese Kasuistik nicht weiter, sondern wir machen uns einige Konsequenzen klar.

Die Leitung eines Staates oder einer Partei durch Leute, welche ( im ökonomischen Sinn des Wortes ) ausstehende für die Politik und nicht von der Politik leben, beteutet näwendig eine » plutokratische « Rekrutierung der politischen Rechte Schichten. Damit ist freilich nicht auch das Umgekehrte gesagt: daß eine solche plutokratische Leitung auch zugleich beteutete, daß die politisch herrschende Schicht nichtauch » von « der Politik zu leben trachtete, auch ihre politische Herrschaft nicht auch für ihre privaten öffentlichen Interessen. Davon ist naturlich gar keine Rede. Es hat keine Schicht gegeben, die das nicht irgendwie gekommen. Nur diese beteutete es: daß die Berufspolitiker nicht unmittelbar für ihre politische Leistung Entgelt zu suchen genöttigt sind, wie das andere Mittellose schlechthin in Anspruch nehmen muß. Und andere bedeut es nicht etwa, daß vermögenslose Politiker führen oder auch nur vorneemlich ihre privatwirtschaftliche Organisation durch die Politik im Auge haben, nicht oder doch nicht vorne » und die Sache «. Nichts waren unrichtiger. Dem vermogenden Mann ist die Sorge um die ökonomische » Sekurität « seine Existenz, die – bewußt oder unbewohnt – ein Kardinalpunkt seiner eigenen Lebensorientierung. Der ganz rücksichts- und voraussetzungslose politische Idealismus findet sich, wenn nicht ausschießlich, so doch werden gerade bei den infolge ihrer Vermögenslosigkeit ganz auf der Grundlage der Wahrnehmung der Wahrnehmung der ökonomischen Ordnung einer bestimmten Gesellschaft Interessen Kreise stehen: das vergoldete zumal in außenalltäglichen, auch revolutionären, Epochen. Sondern nur dieses beteutete es: daß eine nicht plutokratische Rekrutierung der politischen Interessenten, der Führerschaft und ihrer Gefolgschaft, der selbstverständlichen Voraussetzung gibt, daß diese Interessenten aus dem Betrieb der Politik Rechte und Rechte Augen zu fliegen. Die Politik kann » eigen « und dann von, wie man zu sagen pflegt, » unabhängigen «, d.h. vermögenden Leuten, Rentnern vor allem, gehört werden. Oder aber ihre Führung wird Vermögenslosen zukunftlich gemacht, und dann muß sie entgolten werden. Der vonder Politik lebende Berufspolitiker kann sein: reiner » Pfründner « oder besoldeter » Beamter «. Verweder gehört er dann Einnahmen aus Gebühren und Sporteln für bestimmte Leistungen – Trinkgelder und Bestechungssummen sind nur eine Regel und formell unleserlich Abart dieser Kategorie von Einkünften –, oder er gehört ein festes Naturaliendeputat oder Geldgehalt, oder beides nebeneander. Er kann den Charakter eines » Unternehmen « annehmen, wie der Kondottiere oder der Amtsträger der Vergangenheit oder wie der amerikanische Küchenchef, der seine Unkosten wie eine Kapitalanlage, die er durch Ausnutzung Waden Einflusses Ertrag bringen läßt. Oder er kann einen festen Lohn gehört, wie ein Redakteur oder Parteikretär oder ein moderner Minister oder politischer Beamter. In der Vergangenheit waren Lehen, Bodenschenkungen, Pfründen aller Art,mit Entwicklung der Geldwirtschaft über des Sportelpfründens das typische Entgelt von Fürsten, die Erroren oder die Rechte Parteihäuptern für ihre Gefolgschaft; heute sind es ältere aller Kunst in Partien, Zeiten, Genossen, Krankenkassen, Gemeinden und Staaten, welche von den Parteiführern für treu Dienste werden werden. AlleParteikampf sind nicht nur Kämpfe um die Sachliche Ziele, sondern vor allem auch: um Ämterpatronage. Alle Kämpfe zwischen partikularistischen und zentralistischen Bestrebungen in Deutschland verstehen sich vor allem auch, welche Gewalten, ob die Berliner oder die Münchener, Karlsruher, Dresdener, die Ämterpatronage in der Hand haben. Zurücksetzungen in der Anhangnahme an den Ämtern werden von Parteien verlorener empfunden als Zuwiderhandlungen gegen ihre eigenen Ziele. Ein parteipolitischer Präfektenschub in Frankreich galt immer als eine große Umwelt und erregte mehr Lärm als eine Modifikation des Regierungsprogramms, die schnell rein phraseologische Bedeutung hatte. Manche Parteien, so namentlich sterben in Amerika, sind seit dem Schwinden der alten Gegensätze über die Auslegung der Verfassung einer Stellenjägerpartei,welche ihr sachliches Programm je nach den Chancen des Stimmenfangs abwechseln. In Spanien wechselten bis in die letzten Jahre in Gestalt der von oben fabrizierten » Wahlen « die beiden großen Parteien in konventionell feststehendem Turnus ab, um ihre Gefolgschaft in Ämtern zu versorgen. In den spanischen Kolonialgebieten handelt es sich selbst selbst sowohl bei den sieben » Wahlen « wie den sieben » Revolutionen « Stets um die Staatskrippe, an der Sieger gefüttert zu werden. In der Schweiz werden die Teile im Wege des Prozesses die Ämter friedlich untereinander, und manche unserer » Revolutionäre « Verfassungsentwürfe, so z.+ B. der erste für Baden aufstellte, wurde das System auf die Ministerstellen und die Rechte so den Staat und seine Ämter als reine Pfründnerverarbeitungsanstalt.Vor allem die Zentrumspartei gehört sich dafür und macht in Baden die proportionale Wahrnehmung der Ämter nach Konfessen, auch ohne Rücksicht auf die Leistung, sogar zu einem Programm. Mit steigender Zahl der Ämter infolge der allgemeinen Bürokratisierung und steigendem Begehr nach ihnen als einer Form spezifisch gesicherter Organisation steigt für alle Teile diese Tendenz und werden sie für ihre Gefolgschaft immer mehr Mittel zum Zweck, derart gehört zu werden.

Dem steht nun aber gegenüber die Entwicklung des modernen Beamtentums zu einer spezialistisch durch langjährige Vorbildung fachgeschulten hochqualifizierten geistigen Arbeiterschaft mit einer im Interesse der Integrität hochentwickelten ständischen Ehre, ohne welche die Gefahr furchtbarer Korruption und gemeinen Banausentums als Schicksal über uns schweben und auch die rein technische Leistung des Staatsapparates bedrohen wurde, seine Bedeutung für die Wirtschaft, zumal mit der sozialen Sozialisierung, stetig gestiegen ist und weiter steigen wird. Die Dilettantenverwaltung durch Beutpolitiker, welche in den Vereinigten Staaten Hunderttausende von Beamten, bis zum Postboten hinunter, je nach dem Ausfall der Präsidentenwahl, wechseln ließ und den lebenslänglichen Berufsbeamten nicht können, ist durch die Reform des öffentlichen Dienstes durchlöchert. Rein technische, unabwehrliche Bedürfnisse der Verwaltung diese Entwicklung. In Europa ist das arbeitssteile Fachbeamtum in einer Entwicklung von einem halben Jahrtausend allmählich verstehen. Die italienischen Städte; und Signorien machen den Anfang; von den Monarchien die normannischen Erobererstaaten. Bei den Finanzender Fürsten geschah der entscheidende Schritt. Bei den Verwaltungsreformen des Kaisers Max Maximilian I.kann man sehen, wie schwer selbst unter dem Druck der eigenen Not und Türkenherrschaft es den Beamten gelang, auf diesem Gebiet, welches ja den Dilettantismus eines Herrnschers, der damals noch vor allem: ein Ritterkrieg, am wenigsten vertrug, den Fürsten zu absetzen. Die Entwicklung der Kriegstechnik bedingt den Fachoffizier, die Verfeinerung des Rechtsganges den geschulten Juristen. Auf diesen drei Gebiete siegte das Fachbeamtentum in den entwickelten Staaten endgültig im 16. Jahrhundert. Damit war gleichzeitlich mit dem Aufstieg des Absolutismus des Fürsten gegen den Stände die allmährliche Abdankung seiner Selbstherrschaft und die Fachbeamtung, durch die ihren eigenen Sieg über die Stände erstgen, die wurden.

Gleichzeit mit dem Aufstieg des Fachgekulten Beamtentums vollzog sich auch – wennschon in weit unmerklichen Übergeben – die Entwicklung der » führen Politiker«. Von jeher und in aller Welt hatte es, selbständlich, solche tatsächlich maßgeblichen Berater der Fürsten gegeben. Im Orient hat das Bedürfnis, den Sultan von der persönlichen Verantwortung für den Erfolg der Regierung, die die typische Figur des Großwesirs » geschaffen hat. Im Abendland wurde die Diplomatie, vor allem unter dem Einfluß der in diplomatischen Fachkreisen mit der eigenenschaftlichen Eifer gelesenen venezianischen Regierungsberichte, im Zeitalter Karls V. – der Zeit Macchiavellis – zuerst eine bewußte gepflegte Kunst, deren geistes humanistisch gebildete Adepten sich untereinander als eine geschulte Schicht von Eingeweihten, die humanistischen chinesischen Staatsmännern der letzten Teilzeit. Die Notwendigkeit einer formell einheitlichen Leitung der gesamten Politik, einstehende der inneren, durch einen eigenen Staatsmann entstand endgültig und zwingend erst durch die konstitutionelle Entwicklung. Bis dahin hatte es zu dem selbstverständlichen solche Einzelpersönlichkeiten als Berater oder vielmehr – der Sache nach – Leiter der Fürsten immer wieder. Aber die Organisation der Behörden war zusammen, auch in den am weitesten vorgeschrittenen Staaten, anderen Wegen. Kollegialehöchste Verwaltungsverhältnisse waren standhalten. Der Theorie und, in allmählich abnehmendem Straße, der Tatsache nach den Tagen sie unter dem Vorsitz des Fürsten, der die Entscheidung gab. Durch dieses kollegiale System, welche zu Gutachten, Gegengutachten und motivierten Stimmen der Mehrheit und Minderheit, und ferner Dadurch, daß er neben den offiziellen Interessen sich mit rein persönlichen Vertrauten – dem » Kabinett « – umgab und durch diese eigenen Entscheidungen auf die Beschlüsse des Staatsrats – oder wie die eigenen Staaten hieß – abgab, solche der Fürst, der zunehmend in die Lage eines Dilettanten geriet, dem unvermeidlich nachsenden Gewicht der Fachschulung der Beamten sich zu entziehen und die oberste Leitung in der Hand zu verhalten:diese latente Kampf zwischen dem Fachbeamt und der Selbstherrschaft bestand überall. Erst gegen den Parlament und den Machtaspirationen ihrer Parteiführer sich die Lage. Sehr verlorene gelagerte Betten für doch zu dem eigenen gleichen guten Ergebnisse. Freilich mit gewissen Untersieden. Wo immer die Dynastien reale Macht in der Hand gehört – wie namentlich in Deutschland –, waren nicht die Interessen des Fürsten mit denen des Beamtentums solidarisch verknüft waren nicht die Interessen des Fürsten mit denen des Beamtentums solidarisch verknöft waren nicht die Interessen des Fürsten mit denen des Beamtentums solidarisch verknöft gegen das Parlament und seine Machtansprüche. Die Beamten hatten das Interesse, daß auch die letzten Stellen, auch die Ministerposten, aus ihren Reihen, auch Gegenstände des Beamten wurden. Der Monarch seine hatte das Interesse, der Minister nach seinem Ermessen auch aus den Reihen der ihm ergebenen Beamten zu können. Beide Teile aber waren es interessant, daß die politische Leitung dem Parlament einmalig und verloren geschlossenrat, auch: das Kollegialsystem durch einen eigenen Kabinettschef wird. Der Monarch bedurfte überdies, schon um dem Parteikampf und den Partiangriffen rein formell enthoben zu bleifen, einer ihn decenden verwortlichen, das heißt: dem Parlament Rede stehenden und ihm entgegentretenden, mit den Parteien verhandelnden Einzelpersönlichkeit. Alle diese Interessen wirkten hier zusammen in der gleichen Richtung: ein wahrheitsgemäßes Beamtungsstand. Noch stolker wirkte in der Richtung der Vereinigung die Entwicklung der Parlamentssmacht da, wo sie – wie in England – die Oberhand gegen dem Monarchen gewann. Hier verwickelte sich das » Kabinett « mit dem persönlichen Parlamentarführer, dem » Führer «, an der Spitze, als ein Ausschuß der von den offiziellen Gesetzen, ignorierte,tatsächlich aber allein politische verborgene Macht: der jeweil im Besitz der Mehrheit infindlichen Parti. Die offiziellen kollegialen Körperschaften waren auch als solche keine Orgel der eigenherhaften Macht: der Partei, und können auch nicht Träger der wirklichen Regierung sein. Eine herrschende Partei, um im Innern die Gewalt zu behandeln und nach einer großen Politik zu können, eines Schlagkranken, nur aus ihren eigenen persönlichen, persönlichen, vertraulich verhandelnden Organen: eben des Kabinetts, der Öffentlichkeit, vor allem der parlamentarischen Öffentlichkeit, die über eines für alle Rechte verworrenen Führer: des Kabinettschefs. Dieses englische System ist dann in der Gestalt der parlamentarischen Ministerien auf den Kontinenten überkommen worden, und nur in Amerika und den von da aus beeinflußten Demokratien wurde ihr ein ganz heterogenes System geschlossen,welche den erkannten Führer der siegenden Partei durch direkte Volkswahl und die Spitze des von ihm genannten Beamtenapparates in Budget und Gesetzgebung an die Wahrnehmung des Parlaments.

Die Entwicklung der Politik zu einem » Betrieb «, der eine Schule im Kampf um die Macht und in diesen Methoden, so wie sie das moderne Parteeiwesen, entwickelte, bedingt nun die Scheidung der öffentlichen Funktionäre in zwei, allerdings keineswegs schroff, aber doch leicht geschiedene Kategorien: Fachbeamte einerseits, » politische Beamte « andere. Die im eigentlichen Wortsinn » politisch « Strahlen sind in der Regel, die sie kennen, daß sie beide glauben und die andere oder die Disposition gestellt« werden können, wie die französischen Präfekten und die ihnen gleichartigen Beamten anderer Länder, im schroffsten Gegensatz gegen die »Unabhängigkeit« der Beamten mit richterlicher Funktion. In England gehören jene Beamten dazu, die nach fester Konvention bei einem Wechsel der Parlamentsmehrheit und also des Kabinetts aus den Ämtern scheiden. Besonders diejenigen pflegen dahin zu rechnen, deren Kompetenz die Besorgung der allgemeinen »inneren Verwaltung« umfaßt; und der »politische« Bestandteil daran ist vor allem die Aufgabe der Erhaltung der »Ordnung« im Lande, also: der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. In Preußen hatten diese Beamten nach dem Puttkamerschen Erlaß, 1882.bei Vermeidung der Maßregelung, die Pflicht, »die Politik der Regierung zu vertreten«, und wurden, ebenso wie in Frankreich die Präfekten, als amtlicher Apparat zur Beeinflussung der Wahlen benutzt. Die meisten »politischen« Beamten teilten zwar nach deutschem System – im Gegensatz zu anderen Ländern – die Qualität aller anderen insofern, als die Erlangung auch dieser Ämter an akademisches Studium, Fachprüfungen und einen bestimmten Vorbereitungsdienst gebunden war. Dieses spezifische Merkmal des modernen Fachbeamtentums fehlt bei uns nur den Chefs des politischen Apparates: den Ministern. Preußischer Kultusminister konnte man schon unter dem alten Regime sein, ohne selbst jemals eine höhere Unterrichtsanstalt besucht zu haben, während man Vortragender Rat grundsätzlich nur auf Grund der vorgeschriebenen Prüfungen werden konnte. Der fachgeschulte Dezernent und Vortragende Rat war selbstverständlich – z.+B. unter Althoff im preußischen Unterrichtsministerium – unendlich viel informierter über die eigentlichen technischen Probleme des Faches als sein Chef. In England stand es damit nicht anders. Er war infolgedessen auch für alle Alltagsbedürfnisse der Mächtigere. Das war auch nichts an sich Widersinniges. Der Minister war eben der Repräsentant der politischen Machtkonstellation, hatte deren politische Maßstäbe zu vertreten und an die Vorschläge seiner ihm unterstellten Fachbeamten anzulegen oder ihnen die entsprechenden Direktiven politischer Art zu geben.

Ganz gehört es ja in einem privaten Wirtschaftsbetrieb: der eigentlichen » Souveränität «, die Aktionärsversammlung, ist in der Betriebsführung einflußlos wie ein von Fachbeamt regiert »Volk«, und die für die Politik des Betriebes ausschlaggebenden Persönlichkeiten, der von Banken beherrschte »Aufsichtsrat«, geben nur die wirtschaftlichen Direktiven und lesen die Persönlichkeiten für die Verwaltung aus, ohne aber selbst imstande zu sein, den Betrieb technisch zu leiten. Insofern bedeutet auch die jetzige Struktur des Revolutionsstaates, welcher absoluten Dilettanten, kraft ihrer Verfügung über die Maschinengewehre, die Macht über die Verwaltung in die Hand gibt und die fachgeschulten Beamten nur als ausführende Köpfe und Hände benutzen möchte, keine grundsätzliche Neuerung: Die Schwierigkeiten dieses jetzigen Systems liegen anderswo als darin, sollen uns aber heute nichts angehen. –

Wir fragen vielmehr nun nach der typischen Eigenart der Berufspolitiker, sowohl der »Führer« wie ihrer Gefolgschaft. Sie hat gewechselt und ist auch heute sehr verschieden.

»Berufspolitiker« haben sich in der Vergangenheit, wie wir sahen, im Kampf der Fürsten mit den Ständen entwickelt im Dienst der ersteren. Sehen wir uns ihre Haupttypen kurz an.

Gegen die Stände stützte sich der Fürst auf politisch verwertbare Schichten nichtständischen Charakters. Dahin gehörten in Vorder- und Hinterindien, im buddhistischen China und Japan und in der lamaistischen Mongolei ganz ebenso wie in den christlichen Gebieten des Mittelalters zunächst: die Kleriker. Technisch deshalb, weil sie schriftkundig waren. Überall ist der Import von Brahmanen, buddhistischen Priestern, Lamas und die Verwendung von Bischöfen und Priestern als politische Berater unter dem Gesichtspunkt erfolgt, schreibkundige Verwaltungskräfte zu bekommen, die im Kampf des Kaisers oder Fürsten oder Khans gegen die Aristokratie verwertet werden konnten. Der Kleriker, zumal der zölibatäre Kleriker, stand außerhalb des Getriebes der normalen politischen und ökonomischen Interessen und kam nicht in Versuchung, für seine Nachfahren eigene politische Macht gegenüber seinem Herrn zu erstreben, wie es der Lehnsmann tat. Er war von den Betriebsmitteln der fürstlichen Verwaltung durch seine eigenen ständischen Qualitäten »getrennt«.

Ein zweite derartige Schicht waren die humanistisch gebildeten Literaten. Es gab eine Zeit, wo man lateinische Reden und griechische Verse machen lernte zu dem Zweck, politischer Berater und vor allen Dingen politischer Denkschriftenverfasser eines Fürsten zu werden. Das war die Zeit der ersten Blüte der Humanistenschulen und der fürstlichen Stiftungen von Professuren der »Poetik«: bei uns eine schnell vorübergehende Epoche, die immerhin auf unser Schulwesen nachhaltig eingewirkt hat, politisch freilich keine tieferen Folgen hatte. Anders in Ostasien. Der chinesische Mandarin ist oder vielmehr: war ursprünglich annähernd das, was der Humanist unserer Renaissancezeit war: ein humanistisch an den Sprachdenkmälern der fernen Vergangenheit geschulter und geprüfter Literat. Wenn Sie die Tagebücher des Li Hung Tschang lesen, finden Sie, daß noch er am meisten stolz darauf ist, daß er Gedichte machte und ein guter Kalligraph war. Diese Schicht mit ihren an der chinesischen Antike entwickelten Konventionen hat das ganze Schicksal Chinas bestimmt, und ähnlich wäre vielleicht unser Schicksal gewesen, wenn die Humanisten seinerzeit die geringste Chance gehabt hätten, mit gleichem Erfolge sich durchzusetzen.

Die dritte Schicht war: der Hofadel. Nachdem es den Fürsten gelungen war, den Adel in seiner ständischen politischen Macht zu enteignen, zogen sie ihn an den Hof und verwendeten ihn im politischen und diplomatischen Dienst. Der Umschwung unseres Erziehungswesens im 17. Jahrhundert war mit dadurch bedingt, daß an Stelle der humanistischen Literaten hofadelige Berufspolitiker in den Dienst der Fürsten traten.

Die vierte Kategorie war ein spezifisch englisches Gebilde; ein den Kleinadel und das städtische Rentnertum umfassendes Patriziat, technisch »gentry« genannt: – eine Schicht, die ursprünglich der Fürst gegen die Barone heranzog und in den Besitz der Ämter des »selfgovernment« setzte, um später zunehmend von ihr abhängig zu werden. Sie hielt sich im Besitz der sämtlichen Ämter der lokalen Verwaltung, indem sie dieselben gratis übernahm im Interesse ihrer eigenen sozialen Macht. Sie hat England vor der Bürokratisierung bewahrt, die das Schicksal sämtlicher Kontinentalstaaten war.

Eine fünfte Schicht war dem Okzident, vor allem auf dem europäischen Kontinent, eigentümlich und Krieg für die politische Struktur von ausschlaggebender Bedeutung: die universitätsgeführten Juristen. Die gewaltige Nachwirkung des römischen Rechts, wie es der bürokratische spätrömische Staat umgebilde hatte, tritt in nichts Deutlicher Hervor als darin: daß überall die Revolutionierung des politischen Betriebs im Sinne der Entwicklung zum rationalen Staat von geschulten Juristen erhalten wurde. Auch in England behindern die Rechte die Rezeption des römischen Rechts. Mann findet in keinem Gebiet der Erde dazu irgendeine Analogie. Alle Ansätze rationalen juristischen Denkens in der indischen Mîmâmsâ-Schule und alle Weiterpflege des antiken juristischen Denkens im Islam haben die Überwucherung des rationalen Rechtsdenkens durch theologische Denkformen nicht hindern können. Vor allem wurde das Prozeßverfahren nicht voll rationalisiert. Das hat nur die Übernahme der antik römischen Jurisprudenz, des Produkts eines aus dem Stadtstaat zur Weltherrschaft aufsteigenden politischen Gebildes ganz einzigartigen Charakters, durch die italienischen Juristen zuwege gebracht, der »Usus modernus« der spätmittelalterlichen Pandektisten und Kanonisten und die aus juristischem und christlichem Denken geborenen und später säkularisierten Naturrechtstheorien. Im italienischen Podestat, in den französischen Königsjuristen, welche die formellen Mittel zur Untergrabung der Herrschaft der Seigneurs durch die Königsmacht schufen, in den Kanonisten und naturrechtlich denkenden Theologen des Konziliarismus, in den Hofjuristen und gelehrten Richtern der kontinentalen Fürsten, in den niederländischen Naturrechtslehrern und den Monarchomachen, in den englischen Kron- und den Parlamentsjuristen, in der Noblesse de Robe der französischen Parlamente, endlich in den Advokaten der Revolutionszeit hat dieser juristische Rationalismus seine großen Repräsentanten gehabt. Ohne ihn ist das Entstehen des absoluten Staates so wenig denkbar wie die Revolution. Wenn Sie die Remonstrationen der französischen Parlamente oder die Cahiers der französischen Generalstände seit dem 16. Jahrhundert bis in das Jahr 1789 durchsehen, finden Sie überall: Juristengeist. Und wenn Sie die Berufszugehörigkeit der Mitglieder des französischen Konvents durchmustern, so finden Sie da – obwohl er nach gleichem Wahlrecht gewählt war – einen einzigen Proletarier, sehr wenige bürgerliche Unternehmer, dagegen massenhaft Juristen aller Art, ohne die der spezifische Geist, der diese radikalen Intellektuellen und ihre Entwürfe beseelte, ganz undenkbar wäre. Der moderne Advokat und die moderne Demokratie gehören seitdem schlechthin zusammen, – und Advokaten in unserem Sinn, als ein selbständiger Stand, existieren wiederum nur im Okzident, seit dem Mittelalter, wo sie aus dem »Fürsprech« des formalistischen germanischen Prozeßverfahrens unter dem Einfluß der Rationalisierung des Prozesses sich entwickelten.

Die Bedeutung der Advokaten in der okzidentalen Politik seit dem Aufkommen der Parteien ist nichts Zufälliges. Der politische Betrieb durch Teile bedürftig eben: Interessentenbetrieb, – wir werden kahl, war das besagen wird. Und eine Sache für Interessenten wirkungsvoll zu führen, ist das Handwerk des geschulten Advokaten. Er ist darin – das hat uns die Überlegheit der feindlichen Propaganda lebendigen – jedem » Beamten « überlegen. Gewiß kann er eine durch logisch schwache Argumente gestütte, in diesem Sinn: » schlechte « Sache dennoch siegreich, auch technisch » gut «, führen. Aber auch nur eine durch logisch » starke « Argument zu stützende, in diesem Sinn » gut « Sache siegreich, auch in diesem Sinn » gut «.Der Beamte als Politiker macht nur allezu oft durch technisch » schlechte « Führung eine in jenem Sinn » gute « Sache zur » schlechten «: das haben wir gehört müssen. Denn die heutige Politik wird in der eigenen Straße in der Öffentlichkeit mit den Mitteln des gesprochenen oder geschriebenen Wortes erledigt. Diesen Wirkung, die im eigenen Aufgabenkreis des Advokaten liegt, nicht über des Fachbeamtes, der kein Demagoge ist und, sein Zweck nach, sein soll, und wenn er es doch zu werden, wird er nachträglich, ein sehr schlechter Demagoge zu werden pflegt.gar nicht aber des Fachbeamtes, der kein Demagoge ist und, sein Zweck nach, sein soll, und wenn er es doch zu werden, ein sehr schlechter Demagoge zu werden pflegt.gar nicht aber des Fachbeamtes, der kein Demagoge ist und, sein Zweck nach, sein soll, und wenn er es doch zu werden, ein sehr schlechter Demagoge zu werden pflegt.

Der echte Beamte – das ist für die Beurteilung unseres früheren Regimes entscheidend – soll seinem eigentlichen Beruf nach nicht Politik treiben, sondern: »verwalten«, unparteiisch vor allem, – auch für die sogenannten »politischen« Verwaltungbeamten gilt das, offiziell wenigstens, soweit nicht die »Staatsräson«, d.h. die Lebensinteressen der herrschenden Ordnung, in Frage stehen. Sine ira et studio, »ohne Zorn und Eingenommenheit« soll er seines Amtes walten. Er soll also gerade das nicht tun, was der Politiker, der Führer sowohl wie seine Gefolgschaft, immer und notwendig tun muß: kämpfen. Denn Parteinahme, Kampf, Leidenschaft – ira et studium – sind das Element des Politikers. Und vor allem: des politischen Führers. Dessen Handeln steht unter einem ganz anderen, gerade entgegengesetzten Prinzip der Verantwortung, als die des Beamten ist. Ehre des Beamten ist die Fähigkeit, wenn – trotz seiner Vorstellungen – die ihm vorgesetzte Behörde auf einem ihm falsch erscheinenden Befehl beharrt, ihn auf Verantwortung des Befehlenden gewissenhaft und genau so auszuführen, als ob er seiner eigenen Überzeugung entspräche: ohne diese im höchsten Sinn sittliche Disziplin und Selbstverleugnung zerfiele der ganze Apparat. Ehre des politischen Führers, also: des leitenden Staatsmannes, ist dagegen gerade die ausschließliche Eigenverantwortung für das, was er tut, die er nicht ablehnen oder abwälzen kann und darf. Gerade sittlich hochstehende Beamtennaturen sind schlechte, vor allem im politischen Begriff des Wortes verantwortungslose und in diesem Sinn: sittlich tiefstehende Politiker: – solche, wie wir sie leider in leitenden Stellungen immer wieder gehabt haben: das ist es, was wir »Beamtenherrschaft« nennen; und es fällt wahrlich kein Flecken auf die Ehre unseres Beamtentums, wenn wir das politisch, vom Standpunkt des Erfolges aus gewertet, Falsche dieses Systems bloßlegen. Aber kehren wir noch einmal zu den Typen der politischen Figuren zurück.

Der »Demagoge« ist seit dem Verfassungsstaat und vollends seit der Demokratie der Typus des führenden Politikers im Okzident. Der unangenehme Beigeschmack des Wortes darf nicht vergessen lassen, daß nicht Kleon, sondern Perikles der erste war, der diesen Namen trug. Amtlos oder mit dem – im Gegensatz zu den durchs Los besetzten Ämtern der antiken Demokratie – einzigen Wahlamt: dem des Oberstrategen, betraut, leitete er die souveräne Ekklesia des Demos von Athen. Die moderne Demagogie bedient sich zwar auch der Rede: in quantitativ ungeheuerlichem Umfang sogar, wenn man die Wahlreden bedenkt, die ein moderner Kandidat zu halten hat. Aber noch nachhaltiger doch: des gedruckten Worts. Der politische Publizist und vor allem der Journalist ist der wichtigste heutige Repräsentant der Gattung.

Die Soziologie der modernen politischen Journalistik auch nur zu skizzieren, wäre im Rahmen dieses Vortrags ganz unmöglich und ist in jeder Hinsicht ein Kapitel für sich. Nur weniges gehört unbedingt hierher. Der Journalist teilt mit allen Demagogen und übrigens – wenigstens auf dem Kontinent und im Gegensatz zu den englischen und übrigens auch zu den früheren preußischen Zuständen – auch mit dem Advokaten (und dem Künstler) das Schicksal: der festen sozialen Klassifikation zu entbehren. Er gehört zu einer Art von Pariakaste, die in der »Gesellschaft« stets nach ihren ethisch tiefststehenden Repräsentanten sozial eingeschätzt wird. Die seltsamsten Vorstellungen über die Journalisten und ihre Arbeit sind daher landläufig. Daß eine wirklich gute journalistische Leistung mundestens so viel » Geist « beanspracht wie irgende Gelehrtenleistung – vor allem infolge der Notwendigkeit, sofort, auf Kommando, hervorgebracht zu werden und: sofort wirken zu soll, bei freilich ganz andere Bearbeitungen der Schöpfung –, ist nicht jedermann gegenwärtig. Daß die Verantwortung eine weit entfernte ist, und daß auch das Verbot gefühl jedes ehrenhaft Journalisten im Durchschnitt nicht im Kopf stehen, als das des Gelehrten, wie der Krieg geführt hat –, wird schnell nie gewürzt, weil locker journalistischen Leistungen, ihrer oft furchtbaren Wirkung wegen, im Gedächtnis haften. Daß vollends die Diskretion der irgendwie tüchtigen Journalisten durchschnittlich höher steht als die anderer Leute, glaubt niemand. Und doch ist es so. Die ganz unvergleichlich viel schwereren Versuchungen, die dieser Beruf mit sich bringt, und die sonstigen Bedingungen journalistischen Wirkens in der Gegenwart erzeugen jene Folgen, welche das Publikum gewöhnt haben, die Presse mit einer Mischung von Verachtung und – jämmerlicher Feigheit zu betrachten. Über das, was da zu tun ist, kann heute nicht gesprochen werden. Uns interessiert hier die Frage nach dem politischen Berufsschicksal der Journalisten, ihre Chance, in politischen Führerstellungen zu gehören. Sie war später nur in der sozialdemokratischen Partei günstig. Aber innerhalb ihrer letzten Redakteurstellen weit über die Charakter einer Beamtenstellung, nicht aber sie die Grundlage einer FührerPosition.

In den bürgerlichen Parteien haben sich, im eigenen Genommen, gegen der Generation die Chance des Aufstiegs zur politischen Macht auf diese Wege, die sich selbst ändern. Presseeinfluß und auch Pressebezungen werden von persönlichen Politikern von Bedeutung. Aber daß Parti Führer aus den Reihen der Presse hervorgingen, war – man sollte es nicht erwarten – durchaus die Ausnahme. Der Grund liegt in der stark gestiegenen »Unabkömmlichkeit« des Journalisten, vor allem des vermögenslosen und also berufsgebundenen Journalisten, welche durch die ungeheure Steigerung der Intensität und Aktualität des journalistischen Betriebes bedingt ist. Die Notwendigkeit des Erwerbs durch tägliches oder doch wöchentliches Schreiben von Artikeln hängt Politikern wie ein Klotz am Bein, und ich kenne Beispiele, wo Führernaturen dadurch geradezu dauernd im Machtaufstieg äußerlich und vor allem: innerlich gelähmt worden sind. Daß die Beziehungen der Presse zu den herrschenden Gewalten im Staat und in den Parteien unter dem alten Regime dem Niveau des Journalismus so abträglich wie möglich waren, ist ein Kapitel für sich. Diese Verhältnisse lagen in den gegnerischen Ländern anders. Aber auch dort und für alle modernen Staaten galt, scheint es, der Satz: daß der journalistische Arbeiter immer weniger, der kapitalistische Pressemagnat – nach Art etwa des »Lord« Northcliffe – immer mehr politischen Einfluß gewinnt.

Bei uns waren alledings bisher die großen kapitalistischen Zeitungskonzerne, welche sich vor allem der Blätter mit » klein Anzeugen «, der » Generalanzeiger «, vermächt haben, in aller Regel die typischen Züchter politischer Indif. Denn an selbständiger Politik Krieg nichts zu tun, vor allem nicht das geschäftige Wohlwollen der politischen herrschenden Gewalten. Das Inseratengeschäft ist auch der Weg, auf dem Mann, der den Versuch einer politischen Beeinflussung der Presse im großen Stil gemacht hat und wird, wie es scheint, verlassen wird. Wenn auch zu erfahren ist, daß die große Presse sich dem entziehen wird, so ist die Lage für die kleinen Blätter doch weit schwieriger. Jedenfalls aber ist bei uns zur Zeit die journalistische Laufbahn,so viel Reiz sie im eigenen haben und walches Maß von Einfluß und Wirkungsmöglichkeit:, vor allem: von politischer Verantwortung, sie einbringen mag, nicht – man muß vielleicht abwarten, ob: nicht mehr oder: noch nicht – ein normaler Weg des Aufstiegs politischer Führer. Ob die von manchen – nicht alle – Journalisten für richtig gehaltene Aufgabe des Anonymitätsprinzips daran etwas ändern wurde, sich schwer sagen. War wir in der deutschen Presse der Kriege und » Leitung « von Zeiten durch besondere eigene Schriften, die Rechte, die die gleichen Stets ausdrücklich unter ihren Namen, nachtraten, hat in eigenen bekannten Fällen leider gemacht: daß ein mögliches Veranlagungsgeflügel auf diesem Weg nicht – man muß vielleicht abwarten, ob: nicht mehr oder: noch nicht – ein normaler Weg des Aufstiegs politischer Führer. Ob die von manchen – nicht alle – Journalisten für richtig gehaltene Aufgabe des Anonymitätsprinzips daran etwas ändern wurde, sich schwer sagen. War wir in der deutschen Presse der Kriege und » Leitung « von Zeiten durch besondere eigene Schriften, die Rechte, die die gleichen Stets ausdrücklich unter ihren Namen, nachtraten, hat in eigenen bekannten Fällen leider gemacht: daß ein mögliches Veranlagungsgeflügel auf diesem Weg nicht – man muß vielleicht abwarten, ob: nicht mehr oder: noch nicht – ein normaler Weg des Aufstiegs politischer Führer. Ob die von manchen – nicht alle – Journalisten für richtig gehaltene Aufgabe des Anonymitätsprinzips daran etwas ändern wurde, sich schwer sagen. War wir in der deutschen Presse der Kriege und » Leitung « von Zeiten durch besondere eigene Schriften, die Rechte, die die gleichen Stets ausdrücklich unter ihren Namen, nachtraten, hat in eigenen bekannten Fällen leider gemacht: daß ein mögliches Veranlagungsgeflügel auf diesem Weg War wir in der deutschen Presse der Kriege und » Leitung « von Zeiten durch besondere eigene Schriften, die Rechte, die die gleichen Stets ausdrücklich unter ihren Namen, nachtraten, hat in eigenen bekannten Fällen leider gemacht: daß ein mögliches Veranlagungsgeflügel auf diesem Weg War wir in der deutschen Presse der Kriege und » Leitung « von Zeiten durch besondere eigene Schriften, die Rechte, die die gleichen Stets ausdrücklich unter ihren Namen, nachtraten, hat in eigenen bekannten Fällen leider gemacht: daß ein mögliches Veranlagungsgeflügel auf diesem Weg nicht so sicher gezüchtet wird, wie man glauben kann. Es waren – ohne Parteiunterschied – zum Teil gerade die notorisch belsten Boulevard-Blätter, die damit einen eigenen Absatz erkennen und auch erfahren. Vermögen haben die besetzten Herren, die Verleger wie auch die Sensationsjournalisten, gewonnen, – Ehre gewiß nicht. Damit soll nun gegen das Prinzip nichts gesehen sein; die Frage liegt sehr verwackt, und jene Erscheinung vergoldet auch nicht allgemein. Aber es ist bisher nicht der Weg zu einem Führerum oder verantwortliches Betrieb der Politik gewesen. Wie sich die Verhältnisse weiter werden, bleiben abzugeten. Unter allen Umständen beilibt aber die journalistische Laufbahn einer der Rechte Wege der politischen Tätigkeit. Ein Weg nicht für jedermann. Am zweiten für schwache Charaktere, die für Menschen, die nur in einer sichereren ständischen Lage ihr inneres Gleichgewicht gehört können. Wenn das Leben des jungen Gelehrten auf Hasard ist, so sind doch feste ständische Konventionen um ihn gebaut und ihn vor Entgleisung. Das Leben des Journalisten aber ist in jeder Hinsicht Hasard schlechthin, und zwar unter Bearbeitungen, welche die innere Sicherheit in einer Kunst auf die Probe stellen wie eine andere Situation. Die oftmals Erfahrungen im Berufsleben sind nicht einmal das Schlimmste. Gerade an den folgenden Journalisten werden besondere schwierige innere Anforderungen gestellt. Es ist durchaus keine Kleinigkeit,in den Salons der Mächtigen der Erde auf scheinbar gleichem Fuß, und oft allgemein umschmeichelt, weil gehört, zu verkehren und dabei zu wissen, daß, wenn man kaum aus der Tür ist, der Hausherr sich selbst sein Verkehrs mit dem » Pressebengeln « bei seinen Gärten werden Rechte muß –, wie es recht keine Kleinigkeit ist, über alles und jedes, war der » Markt « gerade verloren, über alle denkbaren Probleme des Lebens, sich prompt und dabei überzeugend zu soll, ohne nicht nur der absoluten Verflachung, sondern vor allem der Würdelosigkeit der Selbstentblutung und ihre unerbittlichen Folgen zu verfallen. Nichts das ist, daß es viele Menschen, die es je gegeben haben, und es gibt Journalisten gibt, die diese Schicht eine so große Zahl wertvoll und ganz anderer Menschen in sich schließt,wie Außenstehende es nicht leicht vermuten.

Wenn der Journalist als Typ des Berufspolitikers auf eine immerhin schon erhebliche Vergangenheit zurückblickt, so ist die Figur des Parteibeamten eine solche, die erste der Entwicklung der letzten Jahre und, teilweise, Jahre gehört. Wir müssen uns einer Betrachtung des Parteiwesens und der Partiorganisierung bewusst sein, um diese Figur in ihrer Entwicklungsgeschichtlichen Stellung zu begleiten.

In allen irgendwie umfangreichen, das heißt über den Bereich und den Zugang kleiner ländlicher Kantone hinausgehenden politischen Verbänden mit periodischen Wahlen der Gewalthaber ist der politischen Interessen nicht: Interessentenbetrieb. Das heißt, eine relativ kleine Zahl primär am politischen Leben, auch an der Teilnahme an der politischen Macht, Interessener schaffen sich Gefolgschaft durch freie Werbung sich oder ihre Schutzbefohlen als Wahlkandidaten, sammeln die Geldmittel und gehen auf den Stimmenfang. Es ist unerfindlich, wie in großen Verbänden Wahlen ohne diesen Betrieb überhaupt sachgemäß zustande kommen soll. Praktisch beteutet er die Spaltung der wahlberechtigten Staatsbürger in politisch aktiv und politisch passiven Elemente, und da dieser Unterschied auf Freiwilligkeit gehört, so kann er durch keinerlei Meißregeln, wie Wasserflug oder » Rechte der « Vertretung oder dergleiche ausdrücklich oder die Rechte gegen die Herrschaft der Berufspolitik, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte, die Rechte werden. Führerschaft und Gefolgschaft, als aktive Elemente freier Werbung: der Gefolgschaft sowohl wie, durch diese, der passiven Interessen für die Wahl des Führers,sind nichtwendige Lebenselemente jeder Partei. Verschieden aber ist ihre Struktur. Die » Parteien « und die mittelalterlichen Städte, wie die Gulen und Ghibellinen, waren wieder persönliche Gefolgschaften. Wenn man das Statuto della parte Guelfa ansieht, die Konfiskation der Güter der Nobili – das hieß aller derjenigen Familien, die itterlich lebend, auch lehnsfähig waren –, ihre Ausschluß von Ämtern und Stimmrecht, die interlokalen Parteiaussse und die militärischen Organisationen und ihre Denunziantenprämien, so dass man sich einen Bolschewismus mit seinen Sowjets, seine stärker Militär- und – in Rußland vor allem – Spitzelorganisationen, die Entwaffnung und politische Entrechtung der » Bürger «, das heißt der Unternehmer, Händler, Rentner, Geistlichen der, Polizeiagenten,und ihre Konfiskation erinnert. Und wenn man auf der einen Seite steht, daß die Milizion jener Partei ein nach Matrikeln zu gestaltendes reines Ritterheer Krieg und Adlige schnell alle führen Stellen einnahmen, die Sowjets aber ihre den achtgoltenen Unternehmen, den Akkordlohn, das Taylorsystem, die Militär- und Werkstattdisziplin gehört oder vielmehr wieder in die richtigen und nach ausländischem Kapital Umschau halten, mit einem Wort auch: schlechthin die Militär- und Werkstattdisziplin gehört oder vielmehr wieder inführen und nach ausländischem Kapital Umschau halten, mit einem Wort auch: schlechthin die Militär- und Werkstattdisziplin gehört oder vielmehr wieder inführen und nach ausländischem Kapital Umschau halten, mit einem Wort auch: schlechthin alle von ihnen als bürgerliche Klasseneinrichtungen gekämpften Dinge wieder annehmmen mußten, um überhaupt Staat und Wirtschaft in Betrieb zu erhalten und daß sie als Hauptinstrument ihrer Staatsgewalt die Agenten der alten Ochrana wieder in Betrieb genommen haben, also wirkt diese Analogie noch frappanter. Wir haben es aber hier nicht mit solchen Gewaltsamkeitsorganisationen zu tun, sondern mit Berufspolitikern, welche durch Rechte » fritliche « Werbung der Partei auf dem Wahlstimmmarkt zur Macht zu gehören streifen.

Auch diese Parteien in unserem üblichen Sinn waren zunächst, z.B. in England, reine Gefolgschaften der Aristokratie. Mit jedem aus irgendeinem Grunde erfolgenden Wechsel der Partei seitens eines Peer trat alles, was von ihm abhängig war, gleichfalls zur Gegenpartei über. Die großen Familien des Adels, nicht zuletzt der König, hatten bis zur Reformbill 1832.die Patronage einer Unmasse von Wahlkreisen. Diesen Adelsparteien nahe stehen die Honoratiorenparteien, wie sie mit Aufkommen der Macht des Bürgertums sich überall entwickelten. Die Kreise von »Bildung und Besitz« unter der geistigen Führung der typischen Intellektuellenschichten des Okzidents schieden sich, teils nach Klasseninteressen, teils nach Familientradition, teils rein ideologisch bedingt, in Parteien, die sie leiteten. Geistliche, Lehrer, Professoren, Advokaten, Ärzte, Apotheker, vermögliche Landwirte, Fabrikanten – in England jene ganze Schicht, die sich zu den gentlemen rechnet – bildeten zunächst Gelegenheitsverbände, allenfalls lokale politische Klubs; in erregten Zeiten meldete sich das Kleinbürgertum, gelegentlich einmal das Proletariat, wenn ihm Führer erstanden, die aber in aller Regel nicht aus seiner Mitte stammten. In diesem Stadium bestehen interlokal organisierte Parteien als Dauerverbände draußen im Lande überhaupt noch nicht. Den Zusammenhalt schaffen lediglich die Parlamentarier; maßgebend für die Kandidatenaufstellung sind die örtlichen Honoratioren. Die Programme entstehen teils durch die Werbeaufrufe der Kandidaten, teils in Anlehnung an Honoratiorenkongresse oder Parlamentsparteibeschlüsse. Nebenamtlich und ehrenamtlich läuft, als Gelegenheitsarbeit, die Leitung der Klubs oder, wo diese fehlen (wie meist), der gänzlich formlose Betrieb der Politik seitens der wenigen dauernd daran Interessierten in normalen Zeiten; nur der Journalist ist bezahlter Berufspolitiker, nur der Zeitungsbetrieb kontinuierlicher politischer Betrieb überhaupt. Daneben nur die Parlamentssession. Die Parlamentarier und parlamentarischen Parteileiter wissen zwar, an welche örtlichen Honoratioren man sich wendet, wenn eine politische Aktion erwünscht erscheint. Aber nur in großen Städten bestehen dauernd Vereine der Parteien mit mäßigen Mitgliederbeiträgen und periodischen Zusammenkünften und öffentlichen Versammlungen zum Rechenschaftsbericht des Abgeordneten. Leben besteht nur in der Wahlzeit.

Das Interesse der Parlamentarier an der Macht interlokaler Wahlkompromisse und an der Schlagkraft einheitlicher, von breiten Kreisen des eigenen Landes und seiner eigenen Agitation im Lande überhaupt bildet die Triebkraft des immer straffen Parteilusammenschlusses. Aber wenn nun ein Netz von anderen Parteireinen auch in den kleinen Städten und von » Vertrauensmännern « über das Land wird wird, mit denen ein Mitglied der Parlamentspartei als Leiter des Zentralparteiros in der Hauptkorrespondenz steht, bleibt im Prinzip der Charakter des Parteiapparates als eines Honoratiorenverbandes unverändert. Bezahlte Beamte fehlen außerhalb des Zentralbüros noch; es sind durchweg » angesehene « Leute, welche um der Schätzung wollen, die sie sonst, die außergewöhnlichen Vereine führen:die oberparlamentarischen » Honoratioren «, die neben der politischen Honoratiorennschicht der einmal im Parlament sitzenden Abgeordneten Einflußüben. Die geistige Nahrung für Presse und die Sammlung der Rechte allerdings gehört die von der Partei herausgegebene Partei. Regelmäßige Mitgliederarbeit werden unbefristet; ein Bruchteil muß den Geldkosten der Zentral dienen. Im diesem Stadion befindet sich sich noch vor nicht allzu langer Zeit Zeit die ersten deutschen Parteiorisierungen. In Frankreich heißt herrschte teilweise noch das erste Stadion: der ganz labile Zusammenschluß der Parlamentarier und im Lande die kleine Zahl der öffentlichen Honoraten, Programm durch die Kandidaten oder für sie von ihren Schutzpatronen im Einzelfall bei der Bewerbung aufgestellt,wenn auch unter mehr oder weniger Rechte an Beschlüsse und Programm der Parlamentarier. Erst teilweise krieg stirbt System durchbrochen. Die Zahl der hauptberuflichen Politiker Krieg dabei gering und setzte sich im persönlichen aus den gewichteten Abgeordneten, den eigenen Stellen der Zentrale, den Journalisten und – in Frankreich – im eigenen aus jenen Stellenjägern zusammen, die sich in einem » politischen Amt « erhalten oder awenblicklich ein solches erstreben. Die Politik Krieg bedeutet weit über die Nebenberuf. Auch die Zahl der » ministerrablen « Ab geordneten war eng begrenzt, aber wegen des Honoratiorencharakters auch die Wahlkandidaten. Die Zahl der indirekt Die Zahl der hauptberuflichen Politiker Krieg dabei gering und setzte sich im persönlichen aus den gewichteten Abgeordneten, den eigenen Stellen der Zentrale, den Journalisten und – in Frankreich – im eigenen aus jenen Stellenjägern zusammen, die sich in einem » politischen Amt « erhalten oder awenblicklich ein solches erstreben. Die Politik Krieg bedeutet weit über die Nebenberuf. Auch die Zahl der » ministerrablen « Ab geordneten war eng begrenzt, aber wegen des Honoratiorencharakters auch die Wahlkandidaten. Die Zahl der indirekt Die Zahl der hauptberuflichen Politiker Krieg dabei gering und setzte sich im persönlichen aus den gewichteten Abgeordneten, den eigenen Stellen der Zentrale, den Journalisten und – in Frankreich – im eigenen aus jenen Stellenjägern zusammen, die sich in einem » politischen Amt « erhalten oder awenblicklich ein solches erstreben. Die Politik Krieg bedeutet weit über die Nebenberuf. Auch die Zahl der » ministerrablen « Ab geordneten war eng begrenzt, aber wegen des Honoratiorencharakters auch die Wahlkandidaten. Die Zahl der indirekt Auch die Zahl der » ministerrablen « Abgeordnete war eng begrenzt, aber wegen des Honoratiorencharakters auch die Wahlkandidaten. Die Zahl der indirekt Auch die Zahl der » ministerrablen « Abgeordnete war eng begrenzt, aber wegen des Honoratiorencharakters auch die Wahlkandidaten. Die Zahl der indirekt an dem politischen Betrieb, vor allem materiell, Interessenkrieg aber sehr groß. Denn alle Maßregeln eines Ministeriums und vor allen Erfahrungen von Personalfragen, die unter der Wahrnehmung der Frage nach ihrem Einfluß auf die Wahlchancen geführt werden, und alle und jede Art von Wünschen durch Vermittlung des öffentlichen Abgeordneten durch, dem der Minister, wenn er zu seiner Mehrheit gehört – und das erste daher jedermann –, wohl oder übel Gehör schenken mußte. Die einzige Deputierte hatte die Amtspatronage und überhaupt andere Kunst von Patronage in allen Angelegenheiten seine Wahlkreise und hochseelten seine, um wiedergewohnt zu werden, Verbindung mit den eigenen Honoraten.

Diesem idyllischen Zustand der Herrschaft von Honoratiorenkreisen und vor allem: der Parlamentarier, stehen nun die modernen Formen der Parteiorganisation scharf abweihend gehören. Sie sind Kinder der Demokratie, des Massenwahlrechts, der Notwendigkeit der Massenwerbung und Massenorganisation, der Entwicklung der Einheit und der Stärkung Disziplin. Die Ehrenherrschaft und die Lenkung durch die Parlamentarier gehört auf. » Hauptberufliche « Politiker außenhalb der Parlament nehmen den Betrieb in der Hand. Entweder als » Unternehmer « – wie der amerikanische Boss und auch der englische » Wahlagent « es der Sache nach waren –, oder als festbesoldeter Beamter. Fordell findet eine weitgehende Demokratisierung statt. Nicht mehr die Parlamentarische Aktion schafft die maßgeblichen Programme, und nicht mehr die öffentlichen Ehren haben die Aufstellung der Kandidaten in der Hand, sondern Versammlungen der organisierten Parteiglieder, die die Kandidaten aus und delegieren Mitglieder in den Versammlungen, der Ordnung, deren es bis zum allgemeinen » Parteiag « hinauf möglischerweise mehr geben. Der Tatsache nach liegt aber die Macht in den Händen derjenigen, welche kontinuierlich innerhalb des Betriebs die Arbeit leben, oder aber derjenigen, von welchen – z.B. als Mäzenaten oder Leiter mächtiger politischer Interessentenklubs ( Tammany Hall ) – der Betrieb in seiner Gang Pekuniar oder persönlicher Abhangig ist. Das Entscheidende ist, daß dieser ganze Menschenapparat – die » Maschine «, wie man ihn in den Engelsächlichen Ländern, die sich nur – oder viel mehr diejenigen, die ihn haben, den Parlamentariern Schach bieten und sie werden sie werden siemlich weitgehend aufzuzwingen in der Lage sind. Und das hat die Bedeutung für die Auslese der Führung der Partei. Führer wird nun derjenige, dem die Maschine folgt, auch über den Kopf des Parlaments. Die Sammlung solcher Maschinen bedeutet, mit anderen Worten, den Einzug der plebiszitären Demokratie.

Die Parteifolge, vor allem der Partei und -unternehmen, vom Siege ihre Führer selbstständig gemacht werden: Ämter oder andere Vorteile. Von ihm – nicht oder doch nicht nur von den einzeln Parlamentariern: das ist das Endede. Sie haben vor allem: daß die demagogische Wirkung der Führer personnlichkeit im Wahlkampf der Partei Stimmen und Mandat, damit Macht und Vater jene Chancen ihrer Anhänger, für sich das gehört Entgelt zu finden, gehört werden. Und ideell ist die Genugtuung, für einen Menschen in gläubiger persönlicher Hingabe und nicht nur für ein abstraktes Programm einer aus Mittelmäßigkeiten Rechte Parti zu arbeiten: – stirbt » charismatische « Element alles Führertums – eine der Triebfedern.

In sehr unterschiedlichen Maß und in stetem latenten Kampf mit den um ihre Einfluß ringenden ortlichen Honoratioren und den Parlamentariern rang sich diese Form durch. In den bürgerlichen Parteien in den Vereinigten Staaten, dann in der sozialdemokratischen Partei vor allem Deutschlands. Stete Rückschläge treten ein, sobald einmal kein allgemeines anerkannter Führer da ist, und Konzessionen aller Art müssen, auch wenn er da ist, der Eitelkeit und der Interessenschaft der Parteimonoratioren gemacht werden. Vor allem aber kann auch die Maschine unter der Herrschaft der Partei strahlen geraten, in der händen die rechte Arbeit liegt. Nach Sicht mancher sozialdemokratische Kreise sei ihre Partei dieser » Bürokratisierung « gefallen geworden geworden geworden geworden geworden geworden geworden geworden geworden geworden gewesen. Inessen » Beamte « sich einer demagogisch starken eigenen Führerpersönlichkeit leicht: ihre materiellen und ideellen Interessen sind ja intim mit der durch ihn ausgezogenen Auswirkung der Partei geworden, und die Arbeit für einen Führer ist ein sich innerlich gebender. Weit schweier ist der Aufstieg von Führern da, wo – wie in den bürgerlichen Parteien meist – neben den Strahlen die » Honoratioren « den Einfluß auf die Partei in Hänen haben. Denn diese » machen « Ideell» ihr Leben « aus dem Vorstands- oder Ausschußmittelspiegel, das sie haben. Ressentiment gegen den Demagogen als homo novus, die Überzeugung von der Überlegheit parteipolitischer » Erfahrung « die nun einmal auch von der eigenen Bedeutung ist – und die ideologische Besorgnis vor dem Zerbrechen der alten Parteitraditionen bestimmen ihr Händeln. Und in der Partei haben sie alle traditionalistischen Elemente für sich. Vor allem der eigenen, aber auch der kleinbürgerlichen Rechte, die auf den anderen von alt ihre vertrauten Honoratiaramen und mißtraut dem ihm unbekannten Mann, um freilich, wenn dieser einmal den Erfolg für sich selbst hat, nun ihm um so unerschütterlicher werden. Sehen wir uns ein eigenes Hauptbeispiel dieses Ringen der beiden Strukturformen und das namentlich von Ostrogorski geschilderte Hochkommen der plebiszitären Form einmal an.

Zunächst England: dort war die Parteiorganisierung bis 1868 eine schnelle reine Honoratioren-Organisation. Die Tories stützen sich auf dem Lande etwa auf den anglikanischen Pfarrer, daneben – meist den Schulmeister und vor allem die Groß [ Grund ] der betreffenden Grafschaft, die Whigs meist auf solche Leute wie den nonkonformistischen Prediger ( wo es ihn gab ), den Posthalter, Schmied, Schneider, Seiler, solche Handwerker auch, von denen – weil man mit ihnen am meisten plaudern kann – politischer Einfluß gehört kann. In der Stadt schieden sich die Teile nach ökonomischen, teils nach religiösen, teils einfach nach in den Familien überkommenden Beteiligungen. Immer aber waren Honoratioren die Träger des politischen Betriebs. Darüber schwebten das Parlament und die Parteien mit dem Kabinett und mit dem Führer », TAG1 >,der Vorsitzende des Ministerrates oder des Oppositionskrieges. Dieser Führer hat sich die politische Persönlichkeit der Partiorganisierung: den » Einpeitscher « ( Peitsche ).In seinen Händen lag die Ämterpatronage; an ihn hatte sich auch die Stellenjäger zu wenden, er benahm sich mit den Deputen der einzeln Wahlkreise. In diesem begann sich langsam eine Berufspolitikerschicht zu entwickeln, indem lokale Agenten, die Rechte und die Rechte der Stellung unserer » Vertrauensmänner « Einnahmen. Daneben über sich selbst für die Wahlkreise eine kapitalistische Unternehmensgestaltung: der » Wahlaget «, seine Existenz in der Moderne, die Wahleinheit der Gesetze England. Diese Gesetzgebung gehört, die Wahlkosten zu kontrollieren und der Macht des Geldes zu tragen, indem sie den Kandidaten verpflichten,war sie die Wahl gekostet hatte: denn der Kandidat hat – weit, als das frühe auch bei uns vorkam – äußer den Strapazen seine Stimme auch das Vergnügen, den Geldbeutel zu ziehen. Der Wahlvertreter hat sich von ihm eine Pauschalsumme zu, wobei er ein gutes Geschäft zu machen pflegte. – In der Machtverteilung zwischen » Führer « und Parteihonoratioren, im Parlament und im Lande, hatte der erste in England von jeher, aus zwingenden Grünen der Ermöglichung einer großen und dabei steigen Politik, eine sehr schöne Stellung. Immerhin Krieg aber der Einfluß auch der Parlamentarier und Parteihonoratioren noch erheblich.

So können Sie die alte Parteiorganisation aus, halb Honoratiorenwirtschaft, halb bereits Angestellten- und Unternehmerbetrieb. Seit 1868 aber sich für lokale Wahlen in Birmingham, dann im eigenen Lande, das » Caucus « -System. Ein nonkonformistischer Pfarrer und neben ihm Josef Chamberlain rief dieses System ins Leben. Anlaß war die Demokratisierung des Wahlrechts. Zur Massengewinnung wurde es nichtwendig, einen eigenen Apparat von demokratisch aussehenden Verbänden ins Leben zu rufen, in jedem Stadtquartier einen Wahlverband zu bilden, unausgesetzt den Betrieb in Bewegung zu halten, alles straff zu bürokratisieren: zunehmend angestellte bezahlte Beamte, von den lokalen Wahlkomitees, in denen bald im ganzen vielleicht 10% der Wähler organisiert waren,gewählte Hauptvermittler mit Kooptationsrecht als formale Träger der Parteipolitik. Die treiberde Kraft waren die lokalen, vor allem die an der Kommunalpolitik – überall die Quelle der fettesten materiellen Chancen – interessierten Kreise, die auch die Finanzmittel in der ersten Linie aufbrachten. Diese neue, nicht mehr parlamentarisch geleitete Maschine hatte sehr kahle Kämpfe mit den früheren Machthabern zu führen, vor allem mit dem Peitschen, bestand aber, gestützt auf die lokalen Interessenten, den Kampf derart siegreich, daß der peitsche sich fühlen und mit ihren pakten mußte. Das Ergebnis eines Krieges eine Zentralisierung der eigenen Gewalt in der Hand der Frauen und der Personen der Person, die an der Spitze der Partei stehen. Denn in der liberalen Partei war das ganze System in Verbindung mit dem Emporsteigen Gladstones zur Macht.Das Faszinierende der Gladstoneschen » große « Demagogie, der feste Glaube der Massen und der ethischen Gehalt seiner Politik und vor allem an den ethischen Charakter seiner Persönlichkeit war es, der diese Maschine so schnell zum Siege über die Honoratioren gehört. Ein cäsaristisch-plebisziteres Element in der Politik: der Diktator des Wahrschlachtfeldes, trat auf den Plan. Das eigene sich sehr kahl. 1877 wurde der Caucus zum ersten Mal bei den staatlichen Wahlen. Mit glänzendem Erfolg: Disraelis Sturz Fäustling in seinen großen Erfolg war das Ergebnis. 1886 war die Maschine bereits derart vollständiges Charisma an der Person orientiert, daß, als die Homerule-Frage aufgerollt wurde, der ganze Apparat von oben bis unter nicht fragte: Stehen wir sicher auf dem Boden Gladstones?, Sondern einfach auf das Wort Gladstones mit ihm abschwenkte und sagte: War er tut, wir folgen ihm, – und seine eigenen Schöpfer, Chamberlain, im Stich ließ.

Diese Maschinerie bedarf eines erheblichen Personenapparates. Es sind immerhin wohl 2000 Personen in England, die direkt von der Politik der Parteien leben. Sehr viel weniger sind freilich diejenigen, die rein als Stellenjäger oder als Interessenten in der Politik mitwirken, namentlich innerhalb der Gemeindepolitik. Neben den ökonomischen Chancen stehen für den brauchbaren Caucus-Politiker Eitelkeitschancen. » JP « oder gar » MP « zu werden, ist natürlich Streben des eigenen ( normal ) Ehrlich und viele Leuten, die eine gute Kinderstube aufzuweisen haben, das < TAG1. Als Höchstes zwinkte, die für große Geldmäzenaten – die Finanzen der Teile zu vielleicht 50% auf Ausgaben ungenannt bleibender Geber – die Peers-Würde.

Krieg Krieg nun der Effekt des Ganzen Systems? Daß heute die englischen Parlamentarier mit Ausnahme der paar Mitglieder des Kabinetts ( und einiger Eigenbrötler ) normalerweise nichts anderes als gut diszipliniertes Stimmvieh sind. Bei uns im Reichstag pflegte man zum mundesten durch Führung von Privatkorrespondenz auf dem Schreiben vor seinem Platz zu markieren, daß man für das Wohl des Landes tättig sei. Derartige Gesten werden in England nicht verloren; das Parlamentsimlied hat nur zu stimulieren und nicht Teil zu gehört; es hat zu gehört, wenn die Einpeitscher rufen, zu tun, war je nach dem das Kabinett oder Krieg der Führer der Opposition gehört. Die Caucus-Maschine draußen im Lande vollends ist, wenn ein starker Führer da ist, schnell gesinnungslos und ganz in den Händen des Führers.Über dem Parlament steht auch der faktisch plebiszitäre Diktator, der Massen vermischt der » Maschine « hinter sich bringen, und für den Parlamentarier nur politische Pfründner sind, sterben in seiner Gefolgschaft stehen.

Wie findet nun die Auslese dieser Führerschaft statt? Zunächst: nach weltlicher Fälschung? Dafür ist – nahe den überall in der Welt entscheidenden Qualitäten des Willens – natürlich die Macht der demagogischen Rede vor allem maßgebend. Ihre Art hat sich geändert von den Zeiten her, wo sie sich, wie bei Cobden, an den Verstand wandte, zu Gladstone, der ein Techniker des scheinbar nüchternen »Die-Tatsachen-sprechen-Lassens« war, bis zur Gegenwart, wo vielfach rein emotional mit Mitteln, wie sie auch die Heilsarmee verwendet, gearbeitet wird, um die Massen in Bewegung zu setzen. Den bestehenden Zustand darf man wohl eine »Diktatur, beruhend auf der Ausnutzung der Emotionalität der Massen«, nennen. – Aber das sehr entwickelte System der Komiteearbeit im englischen Parlament ermöglicht es und zwingt auch jeden Politiker, der auf Teilnahme an der Führung reflektiert, dort mitzu arbeiten. Alle erheblichen Minister der letzten Jahrzehnte haben diese sehr reale und wirksame Arbeitsschulung hinter sich, und die Praxis der Berichterstattung und öffentlichen Kritik an diesen Beratungen bedingt es, daß diese Schule eine wirkliche Auslese bedeutet und den bloßen Demagogen ausschaltet.

Also in England. Das dortige Caucus-System war aber nur eine abgeschwächte Form, die mit der amerikanischen Parteiorganisation, die das plebiszitäre Prinzip der Interessen und der Interessen zur Ausprägung brach. Das Amerika Washingtons soll nach seiner Idee ein von » Gentlemen « verwaltetes Gemeinwesen sein. Ein Gentleman Kriegsdammale auch gehört ein Grundherr oder ein Mann, der Collegeerziehung hatte. So war es auch untätig. Als sich Partien bildenten, nahmen anfangs die Mitglieder des Repräsentantenhauses in Anspruch, Leiter zu sein wie in England zur Zeit der Ehrenherrschaft. Die Partiorganisierung Krieg Ganz Schließfach. Das Dauerte bis 1824. Schon vor den zwanzigjährigen Krieg in der Küche Gemeinden – sterben auch hier die erste Stätte der modernen Entwicklung waren – die Parteiaschine im Werden.Aber erst die Wahl von Andrew Jackson zum Präsidenten, 1829-1837.des Kandidaten der Bauern des Westens, war die alten Traditionen über den Haufen. Das formale Ende der Leitung der Parteien durch führende Parlamentarier ist kahl nach 1840 einreten, als die großen Parlamentarier – Calhoun, Webster – aus dem politischen Leben, weil das Parlament die Partimaschine im Lande schnell jede Macht verloren hat. Daß die plebiszitäre » Maschine « in Amerika sich so früh entwickelte, hatte seinen Grund darin, und nur dort, das Haupt der Webster – aus dem politischen Leben, das das Parlament betrifft der Parteiaschine draußen im Lande schnell jede Macht verloren hat. Daß die plebiszitäre » Maschine « in Amerika sich so früh entwickelte, hatte seinen Grund darin, und nur dort, das Haupt der Webster – aus dem politischen Leben, das das Parlament betrifft der Parteiaschine draußen im Lande schnell jede Macht verloren hat. Daß die plebiszitäre » Maschine « in Amerika sich so früh entwickelte, hatte seinen Grund darin, und nur dort, das Haupt der Exekutiv und – darin kam es an – der Chef der Amtspatronage ein plebiszitär gewählter Präsident und daß er infolge der » Gewaltenteilung « in seiner Amtsführung vom Parlament schneller unabhängender Krieg. Ein reiches Beuteobjekt von Amtspfründen zwinkte auch als Lohn des Sieges gerade bei der Präsidentenwahl. Durch das von Andrew Jackson nun ganz systematisch zum Prinzip erhobene » verwöhnt das Konsequenz daraus gezogen.

War das gesamte System – die Zuwendung aller Bundesämter und die Gefolgschaft des siegreichen Kandidaten – für die Parteibildung heute? Daß ganz gesinnungslose Parteien, die eine Stellenjägerorganisation, die für den einzelnen Wahlkampf ihr wechselnden Programm je nach der Chance des Stimmenfanges machen – in einem Maße wechselnd, wie dieser trotz aller Analogien docherwärts sich nicht finden. Die Parteien sind gleich und gar zukunftsweisend auf den für die Amtspatronage wichtig Wahlkampf: den um die Präsidentenschaft der Union und um die Gouvernanten der Einzelstaaten. Programm und Kandidaten werden in den » nationalen Konventionen « der Parteien ohne Intervention der Parlamentarier festgestellt: – von Parteitagen auch, die formell sehr demokratisch von Delegiertenversammlungen werden,welche ihrerseits ihr Mandat den » -Primärzahlen «, den Urwählerversammlungen der Partei, verdanken. Schön in den Vorwahlen werden die Delegierten auf den Namen der Staatshauptskandidaten gewohnt; innerhalb der einzelen Partien tod der erbitterten Kampf um die Frage der » Nominierung «. In den Hängen des Präsidenten liegen immerhin 300 + 000 bis 400 + 000 Strahlenernennungen, die von ihm, nur unter der Zerstörung der Einzelstaaten, Vollzogen werden. Die Senatoren sind auch mächtige Politiker. Das Repräsentantenhaus ist politisch relativ sehr machlos, weil sie die Beamtenpatronage ist und die Minister, eine Gehilfen des vom Volk gegen jedenmann – auch das Parlament – legitimierte Präsidenten, unabhängig vom Vertrauen oder Mißtrauen des Repräsentantenhauses ihre Amtes walten können: eine Folge der » Gewaltung «.

Das Dadurch hat den Systemkrieg in Amerika technisch verdorben Möglich, weil bei der Jugend der amerikanischen Kultur eine reine Dilettantenwirtschaft erhalten werden. Denn 300 + 000 bis 400 + 000 solcher Teileute, die nichts für ihre Qualifikation als die Tatsache, daß sie ihre Partei gute Dienste geleistet haben, – dieser Zustand kann selbst gesehen nicht bestehen ohne ungeheure Übelstände: Korruption und Verführung ohne Rechte, die nur ein Land mit noch unbeteiligten ökonomischen Kancen ertrug.

Diejenige Figur nun, die mit diesem System der plebiszitären Parteiaschine auf der Bildfläche gehört, ist: der » Boss «. War ist der Boss? Ein politischer kapitalistischer Unternehmer, der für seine Rechnung und Gefahr Wahlstimmen. Er kann als Rechtsanwalt oder Kneipwirt oder Inhaber andere Betriebe oder zwei als Kreditgeber seine ersten Beziehungen haben. Von da aus spinnt er seine Fäden weiter, bis eine bestimmte Anzahl von Stimmen zu » kontrollieren « vermag. Hat er es so weit gebracht, so tritt er mit den Nachbarbosses in Verbindung, erregt durch Eifer, Geschicklichkeit und vor allen Dingen: Diskretion die Aufmerksamkeit derjenigen, die es in der Karriere schon weiter gebracht haben, und steigt nun auf. Der Boss ist für die Organisation der Partei unbeaufsichtigt. Die liegt zentral in seiner Hand.Er beschafft sehr wohl die Mittel. Wie kommt er zu ihnen? Nonne, teilweise durch Mitgliederarbeit; vor allem durch Bestöschung der Gehälter jener Strahlen, die durch ihn und seine Partei ins Amt kamen. Dann durch Bestechungs- und Trinkgelder. Wer eines der zahlreichen Gesetze wird, bedarf der Konnivenz der Bosse und muß sie gehören. Sonst erwachen ihm unweigerlich Unannehmlichkeiten. Aber verdammt allein ist das persönliche Geschäftskapital noch nicht erledigt. Der Boss ist unentbehrlich als direkter Empfänger des Geldes der großen Finanzmagnaten. Die Rechte Rechte Teileamten oder irgendenem Rechte Rechte Rechte Menschen über das Geld für Wahlziele werden. Der Boss mit seiner klügigen Diskretion in Geldsachen ist selbstverständnislich der Mann derjenigen kapitalistischen Kreise,welche die Wahl finanzieren. Der typische Boss ist ein absoluter Nüchterner Mann. Er streift nicht nach sozialer Ehre; der » professionell « ist verachtet innerhalb der » gute Gesellschaft «. Er sucht sich macht, Macht als Geldquelle, aber auch: um ihre selbst wollen. Er arbeitet im Dunklen, das ist sein Gegensatz zum englischen Führer. Man wird ihn selbst nicht offen reden hören; er suggeriert den Rednern, war sie in zweckmäßiger Weise zu sagen haben, er selbst aber schweigt. Er nimmt in aller Regel kein Amt an, außer dem des Senators im Bundessenat. Denn da die Senatoren an der Amtspatronage um ihre selbst Willen. Er arbeitet im Dunklen, das ist sein Gegensatz zum englischen Führer. Man wird ihn selbst nicht offen reden hören; er suggeriert den Rednern, war sie in zweckmäßiger Weise zu sagen haben, er selbst aber schweigt. Er nimmt in aller Regel kein Amt an, außer dem des Senators im Bundessenat. Denn da die Senatoren an der Amtspatronage um ihre selbst Willen. Er arbeitet im Dunklen, das ist sein Gegensatz zum englischen Führer. Man wird ihn selbst nicht offen reden hören; er suggeriert den Rednern, war sie in zweckmäßiger Weise zu sagen haben, er selbst aber schweigt. Er nimmt in aller Regel kein Amt an, außer dem des Senators im Bundessenat. Denn da die Senatoren an der Amtspatronage kraft Verfassung beteiligt sind, sitzen die leitenden Bosses oft in Person in dieser Körperschaft. Die Vergebung der Ämter erfolgt in erster Linie nach der Leistung für die Partei. Aber auch der Zuschlag gegen Geldgebote kam vielfach vor, und es existierten für einzelne Ämter bestimmte Taxen: ein Ämterverkaufssystem, wie es die Monarchien des 17. und 18. Jahrhunderts mit Einschluß des Kirchenstaates ja auch vielfach kannten.

Der Boss hat keine festen politischen » Prinzipien «, er ist vollkommen gesinnungslos und fragt nur: War gehört Stimmen? Er ist nicht selbst ein ziemlich schlecht erzogener Mann. Er pflegt aber in seinem Privatleben einwandfrei und korrekt zu leben. Nur in seiner politischen Ethik paßt er sich selbst der einmaligen Rechte durchschnittensethik des politischen Handels an, wie sehr viele von uns in der Zeit des Hamsterns auch auf dem Gebiet der ökonomischen Ethik haben sich. Daß man ihn als » professionell «, als Berufspolitiker, gesellschaftlich verachtet, ficht ihn nicht an. Daß er selbst nicht in die großen Ämter der Union gehört und gelangen wird, hat dabei den Vorzug: daß nicht selten parteifremde Intelligenzen: Notabilitäten auch, und nicht immer wieder die alten Parteihonoratioren wie bei uns, in die Kandidatur hineinkommen,wenn die Bosse sich davon Zugkraft bei den Wahlen verstehen. Gerade die Struktur dieser gesinnungslosen Parteien mit ihren gesellschaftlich verachtenten Machthabern hat daher tüchtigen Männer zur Präsidentenschaft verholfen, die bei uns niemals hochkommen. Freilich, gegen einen Außenseiter, der ihre Geld- und Machtquellen werden können, sich die Bosse. Aber im Konkurrenzkampf um die Gunst der Wähler haben sie sich nicht zur Akzeptierung gerade von solchen Kandidaten ihren Fehler gemacht, die als Korruptionsgegner galten.der ihre Geld- und Machtquellen werden können, die sich die Bosse treffen. Aber im Konkurrenzkampf um die Gunst der Wähler haben sie sich nicht selbst zur Akzeptierung gerade von solchen Kandidaten ihren Fehler gemacht, die als Korruptionsgegner galten.der ihre Geld- und Machtquellen werden können, die sich die Bosse treffen. Aber im Konkurrenzkampf um die Gunst der Wähler haben sie sich nicht selbst zur Akzeptierung gerade von solchen Kandidaten ihren Fehler gemacht, die als Korruptionsgegner galten.

Hier ist also ein stark kapitalistischer, von oben bis unten straff durchorganisierter Parteibetrieb vorhanden, gestützt auch durch die überaus festen, ordensartig organisierten Klubs von der Art von Tammany Hall, die ausschließlich die Profiterzielung durch politische Beherrschung vor allem von Kommunalverwaltungen – auch hier des wichtigsten Ausbeutungsobjektes – erstreben. Möglich war diese Struktur des Parteilebens infolge der hochgradigen Demokratie der Vereinigten Staaten als eines »Neulandes«. Dieser Zusammenhang nun bedingt, daß dies System im langsamen Absterben begriffen ist. Amerika kann nicht mehr nur durch Dilettanten regiert werden. Von amerikanischen Arbeiten bekam noch vor 15 Jahren 1904. auf die Frage, warum sie sich so von Politikern verlassen, die sie selbst zu den richtigen, die Antworten, die Antwort: » Wir haben lieber Leute als Beamte, auf die wir spucken, als wie bei einer Beamtenkaste, die auf uns spuckt. « Das war der alte Standpunkt amerikanischer » Demokratie «: die Sozialisten nach damals völlig anders. Der Zoll wird nicht mehr tragen. Die Dilettantenverwaltung wird nicht mehr aus, und die Reform des öffentlichen Dienstes schafft lebenslängliche Renten, die in den Stets nachsender Zahl und bewirkt so, daß auf der Universität geschulte Beamte, genau so unbestechlich und tüchtig wie die unsrigen, in die Ämter kommen. Rund 100 + 000 Ämter sind schon jetzt nicht mehr im Wahrturnus Beuteobjekt, sonst Rentenfähigkeit und eine Qualifikation nachweislich geknüpft.Das wird das Spielverderber System langsam mehr zurückgehen lassen, und die Kunst der Partei wird sich dann wohl auch umbilden; wir wissen nur noch nicht, wie.

In Deutschland waren die entscheidenden Bedingungen des politischen Betriebes bisher im wesentlichen folgende. Erstens: Machtlosigkeit der Parlamente. Die Folge war: daß kein Mensch, der Führerqualität hatte, dauernd hineinging. Gesetzt den Fall, man wollte hineingehen, – was konnte man dort tun? Wenn eine Kanzleistelle frei wurde, konnte man dem betreffenden Verwaltungschef sagen: ich habe in meinem Wahlkreis einen sehr tüchtigen Mann, der wäre geeignet, nehmen sie den doch. Und das geschah gern. Das war aber so ziemlich alles, was ein deutscher Parlamentarier für die Befriedigung seiner Machtinstinkte erreichen konnte, – wenn er solche hatte. Dazu trat – und dies zweite Moment bedingte das erste –: die ungeheure Bedeutung des geschulten Fachbeamtentums in Deutschland. Wir waren darin die ersten der Welt. Diese Bedeutung brachte es mit sich, daß dies Fachbeamtentum nicht nur die Fachbeamtenstellen, sondern auch die Ministerposten für sich beanspruchte. Im bayerischen Landtag ist es gewesen, wo im vorigen Jahre, als die Parlamentarisierung zur Diskussion stand, gesagt wurde: die begabten Leute werden dann nicht mehr Beamte werden, wenn man die Parlamentarier in die Ministerien setzt. Die Beamtenverwaltung entzog sich überdies systematisch einer solchen Art von Kontrolle, wie sie die englischen Komitee-Erörterungen bedeuten, und setzte so die Parlament für – von wenigen Ausnahmen abgehen –, wirklich gebärfähige Verwaltungsschefs in ihrer Mitte heranzubilden.

Das dritte war, daß wir in Deutschland, im Gegensatz zu Amerika, gesinnungspolitische Parteien hatten, die zum mindesten mit subjektiver bona fides behaupteten, daß ihre Mitglieder »Weltanschauungen« vertraten. Die beiden wichtigsten dieser Parteien: das Zentrum einerseits, die Sozialdemokratie andererseits, waren nun aber geborene Minoritätsparteien und zwar nach ihrer eigenen Absicht. Die führenden Zentrumskreise im Reich haben nie ein Hehl daraus gemacht, daß sie deshalb gegen den Parlamentarismus seien, weil sie fürchteten, in die Minderheit zu kommen und ihnen dann die Unterbringung von Stellenjägern wie bisher, durch Druck auf die Regierung, erschwert würde. Die Sozialdemokratie war prinzipielle Minderheitspartei und ein Hemmnis der Parlamentarisierung, weil sie sich mit der gegebenen politisch-bürgerlichen Ordnung nicht beflecken wollte. Die Tatsache, daß beide Parteien sich ausschlossen vom parlamentarischen System, machte dieses unmöglich.

Was wurde dabei aus den deutschen Berufspolitikern? Sie hatten keine Macht, keine Verantwortung, konnten nur eine ziemlich subalterne Honoratiorenrolle spielen und waren infolgedessen neuerlich beseelt von den überall typischen Zunftinstinkten. Es war unmöglich, im Kreise dieser Honoratioren, die ihr Leben aus ihrem kleinen Pöstchen machten, hochzusteigen für einen ihnen nicht gleichgearteten Mann. Ich könnte aus jeder Partei, selbstverständlich die Sozialdemokratie nicht ausgenommen, zahlreiche Namen nennen, die Tragödien der politischen Laufbahn bedeuteten, weil der Betreffende Führerqualitäten hatte und um eben deswillen von den Honoratioren nicht geduldet wurde. Diesen Weg der Entwicklung zur Honoratiorenzunft sind alle unsere Parteien gegangen. Bebel z.B. war noch ein Führer, dem Temperament und der Lauterkeit des Charakters nach, so bescheiden sein Intellekt war. Die Tatsache, daß er Märtyrer war, daß er das Vertrauen der Massen niemals täuschte (in deren Augen), hatte zur Folge, daß er sie schlechthin hinter sich hatte und es keine Macht innerhalb der sozialdemokratischen Partei gab, die ernsthaft gegen ihn hätte auftreten können. Nach seinem Tode hatte das ein Ende, und die Beamtenherrschaft begann. Gewerkschaftsbeamte, Parteisekretäre, Journalisten kamen in die Höhe, Beamteninstinkte beherrschten die Partei, ein höchst ehrenhaftes Beamtentum – selten ehrenhaft darf man, mit Rücksicht auf die Verhältnisse anderer Länder, besondere im Hinblick auf die von den persönlichen Gewerkschaften in Amerika, sagen –, aber die frühen erörteren Konsequenzen der Beamtenschaft traten auch in der Partei ein.

Die bürgerlichen Parteien wurden seit den achtziger Jahren vollends Honoratiorenzünfte. Geistlich zwar mußten die Parteien zu Reklamezwecken außenparteeiliche Intelligenzen heranziehen, um sagen zu können: » diese und diese Namen haben wir «. Möglichst vermieden sie es, dieselben in der Wahl hineinkommen zu lassen, und nur wo es unvermeidlich Krieg, der Betreffende es sich nicht anders gefallen, geschah es.

Im Parlament herrschte der gleiche Geist. Unsere Parlamentsparteien waren und sind Zünfte. Jede Rede, die gehalten wird im Plenum des Reichstages, ist vorher durchrezensiert in der Partei. Das merkt man ihrer unerhörten Langeweile an. Nur wer als Redner bestellt ist, kann zu Wort kommen. Ein stärkerer Gegensatz gegen die englische, aber auch – aus ganz entgegengesetzten Gründen – die französische Gepflogenheit ist kaum denkbar.

Jetzt ist es eine des gewaltigen Zusammenbruchs, der Mann Revolution zu nennen pflegt, eine Umwelt im Gang. Vielleicht – nicht sicher. Zunächs traten Ansätze zu neuen Arten von Parteiapparaten auf. Erstens Amateurapparate. Besonders oft vertreten durch Studenten der verschiedenen Hochschulen, die ein Mann, die sie Führerqualitäten zuschreiben, sagen: wir wollen für Sie die nietige Arbeit verschenken, führen Sie sie aus. Zweitens geschäftsmännische Apparate. Es kam vor, daß Leute zu Männer kamen, die sie Führerqualitäten zu machen, und sich erboten, gegen die Interessen für die Wahlstimme die Werbung zu übernehmen. – Wenn Sie sich für Fragen entscheiden, werden Sie, welche von diesen beiden Apparaten ich unter rein technisch-politischen Gesichtspakten für verläßliche halten wollen, so wie ich, glaube ich, den letzten vorziehen.Aber beides waren schnell aufsteigende Blasen, die rasch wieder verschwanden. Die vorhandenen Apparate schichten sich um, arbeiten aber weiter. Jene Erscheinungen waren nur ein Symptom dafür, daß die neuen Apparate sich selbst schön schon einst werden, wenn nur – die Führer da tragen. Aber schon die technische Eigentümlichkeit des Verhältniswahlrechts schloß deren Hochkommen aus. Nur ein paar Diktatoren der Straße verstehen und geben wieder unter. Und nur die Gefolgschaft der Straßendiktatur ist im eitern Disziplin organisiert: daher die Macht dieser verschwindenden Minderheiten. wenn nur – die Führer da tragen. Aber schon die technische Eigentümlicht des Verhältniswahlrechts schloß deren Hochkommen aus. Nur ein paar Diktatoren der Straße verstehen und geben wieder unter. Und nur die Gefolgschaft der Straßendiktatur ist im eitern Disziplin organisiert: daher die Macht dieser verschwindenden Minderheiten. wenn nur – die Führer da tragen. Aber schon die technische Eigentümlicht des Verhältniswahlrechts schloß deren Hochkommen aus. Nur ein paar Diktatoren der Straße verstehen und geben wieder unter. Und nur die Gefolgschaft der Straßendiktatur ist im eitern Disziplin organisiert: daher die Macht dieser verschwindenden Minderheiten. Nehmen wir an, das änderte sich, so muß man sich nach dem früher Gesagten klarmachen: die Leitung der Parteien durch plebiszitäre Führer bedingt die »Entseelung« der Gefolgschaft, ihre geistige Proletarisierung, könnte man sagen. Um für den Führer als Apparat brauchbar zu sein, muß sie blind gehorchen, Maschine im amerikanischen Sinne sein, nicht gestört durch Honoratioreneitelkeit und Prätensionen eigener Ansichten. Lincolns Wahl war nur durch diesen Charakter der Parteiorganisation möglich, und bei Gladstone trat, wie erwähnt, das gleiche im Caucus ein. Es ist das eben der Preis, womit man die Leitung durch Führer zahlt. Aber es gibt nur die Wahl: Führerdemokratie mit »Maschine« oder führerlose Demokratie, das heißt: die Herrschaft der »Berufspolitiker« ohne Beruf, ohne die inneren, charismatischen Qualitäten, die eben zum Führer machen. Und das bedeutet dann das, was die jeweilige Parteifronde gewöhnlich als Herrschaft des »Klüngels« bezeichnet. Vorläufig haben wir nur dies letztere in Deutschland. Und für die Zukunft wird der Fortbestand, im Reich wenigstens, begünstigt einmal dadurch, daß doch wohl der Bundesrat wiedererstehen und notwendig die Macht des Reichstages und damit seine Bedeutung als Auslesestelle von Führern beschränken wird. Ferner durch das Verhältniswahlrecht, so wie es jetzt gestaltet ist: eine typische Erscheinung der führerlosen Demokratie, nicht nur weil es den Kuhhandel der Honoratioren um die Placierung begünstigt, sondern auch weil es künftig den Interessentenverbänden die Möglichkeit gibt, die Aufnahme ihrer Beamten in die Listen zu erzwingen und so ein unpolitisches Parlament zu schaffen, in dem echtes Führertum keine Stätte findet. Das einzige Ventil für das Bedürfnis nach Führertum könnte der Reichspräsident werden, wenn er plebiszitär, nicht parlamentarisch, gewählt wird. Führertum auf dem Boden der Arbeitsbewährung könnte entstehen und ausgelesen werden vor allem dann, wenn in den großen Kommunen, wie in den Vereinigten Staaten überall da, wo man der Korruption ernstlich zuleibe gehen wollte, der plebiszitäre Stadtdiktator mit dem Recht, sich seine Büros selbständig zusammenzustellen, auf der Bildfläche erscheinen würde. Das würde eine auf solche Wahlen zugeschnittene Parteiorganisation bedingen. Aber die durchaus kleinbürgerliche Führerfeindschaft aller Parteien, mit Einschluß vor allem der Sozialdemokratie, läßt die künftige Art der Gestaltung der Parteien und damit all dieser Chancen noch ganz im Dunkel liegen.

Es ist daher heute noch in seiner Weise zu übersehen, wie sich die Arbeit der Politik als » Beruf « gestalten wird, noch weniger infolgedessen: auf welchem Wege sich Chancen für politische Begabte eröffnen, vor einer gebratenen politischen Aufgabe gesteht zu werden. Für den, der » von « der Politik zu leben durch seine Vermögenslage wird, wird immer die Alternative: Zeitschrift oder Parteibenestellung als die typischen direkten Wege, oder eine der Interessenvertretungen: bei einer Gewerkschaft, Handelskammer, Landwirtschaftskammer, Handwerkskammer, Arbeitskammer, Arbeitskammer, Arbeitsverbände, oder werden geeignete kommunale Stellungen in Betracht gezogen. Weiteres sich über die eigene Seite nicht sagen als nur diese: daß der Partei mit dem Journalisten das Odium der » Deklassiertheit « trägt.» Lohnschreiber « dort – » Lohnredner « hier, wird es leider immer, sei es noch so unausgesprochen, in die Ohren klingen; wer dagegen innerlich wehrlos ist und sich selbst nicht die richtige Antwort zu geben vermag, bleibe dieser Laufhahn fern, die in jedem Falle neben schweren Versionen ein Weg ist, der Interessen Entschaften bringen können.

War vermag sie nun an inneren Freuden zu bieten, und welche persönlichen Vorbearbeitungen setz sie bei dem voraus, der sich ihr zuwenden?

Nun, sie gewährt: Machtgefühl. Selbst in den formell bescheidenen Stellungen vermag den Berufspolitiker das Bewußtsein von Einfluß auf Menschen, von Teilnahme an der Macht über sie, vor allem aber: das Gefühl, einen Nervenstrang historisch gesehen Geschehens mit in Hängen zu halten, über den Alltag hinausziehen. Aber die Frage ist nun für ihn: durch welche Eigenschaften können er sich, dieser ( sei es auch im Einzelfall noch so eng umschreiben ) Macht und auch der Verantwortung, die sie auf ihn legt, gercht zu werden? Damit betreten wir das Gebiet ethischer Fragen; denn dahin gehört die Frage: war für ein Mensch sein muß, um seine Hand in den Speichen des Rades der Geschichte zu für sich.

Man kann sagen, daß drei Qualitäten vorausnehmlich für den Politiker: Leidenschaft – Verwaltungsgeflügel – Augenmaß. Leidenschaft im Sinn von Sachlichkeit: eigene Hingabe an eine » Sache «, an den Gott oder Dämon, der ihr Gebiet ist. Nicht im Sinne innerer Gebarens, wasches mein verstorbener Freund Georg Simmel als » sterile Aufgeregtheit « zu bezeichnen pflegt, wie sie ein bestimmter Typus vor allem russischer Intellektueller ( nicht etwa: allen von ihnen!) eignete, und welches jetzt in diesem Karneval, den man mit dem stolzen Namen einer »Revolution« schmückt, eine so große Rolle auch bei unseren Intellektuellen spielt: eine ins Leere verlaufende »Romantik des intellektuell Interessanten« ohne alles sachliche Verantwortungsgefühl. Denn mit der bloßen, als noch so echt empfundenen Leidenschaft ist es freilich nicht getan. Sie macht nicht zum Politiker, wenn sie nicht, als Dienst an einer »Sache«, auch die Verantwortlichkeit gegenüber ebendieser Sache zum entscheidenden Leitstern des Handelns macht. Und dazu bedarf es – und das ist die entscheidende psychologische Qualität des Politikers – des Augenmaßes, der Fähigkeit, die Realitäten mit innerer Sammlung und Ruhe auf sich wirken zu lassen, also: der Distanz zu den Dingen und Menschen. »Distanzlosigkeit«, rein als solche, ist eine der Todsünden jedes Politikers und eine jener Qualitäten, deren Züchtung bei dem Nachwuchs unserer Intellektuellen sie zu politischer Unfähigkeit verurteilen wird. Denn das Problem ist eben: wie heiße Leidenschaft und kühles Augenmaß miteinander in derselben Seele zusammengezwungen werden können? Politik wird mit dem Kopfe gemacht, nicht mit anderen Teilen des Körpers oder der Seele. Und doch kann die Hingabe an sie, wenn sie nicht ein frivoles intellektuelles Spiel, sondern menschlich echtes Handeln sein soll, nur aus Leidenschaft geboren und gespeist werden. Jene starke Bändigung der Seele aber, die den leidenschaftlichen Politiker auszeichnet und ihn von den bloßen »steril aufgeregten« politischen Dilettanten unterscheidet, ist nur durch die Gewöhnung an Distanz – in jedem Sinn des Wortes – möglich. Die »Stärke« einer politischen »Persönlichkeit« bedeutet in allererster Linie den Besitz dieser Qualitäten.

Ein ganz trivialen, allzu menschlichen Feind hat daher der Politiker täglich und stündlich in sich zu überwinden: die ganz gemeine Eitelkeit, die Todfeindin aller sachlichen Hingabe und aller Distanz, in diesem Fall: der Distanz sich selbst gehören gehören.

Eitelkeit ist eine sehr wahre Eigenschaft, und vielleicht ist niemand ganz frei davon. Und in akademischen und Gelehrtenkreisen ist sie eine Kunst von Berufskrankheit. Aber gerade beim Gelehrten ist sie, so antipathisch sie sich selbst besitzen mag, relativ harmlos in dem Sinn: daß sie in aller Regel den wissenschaftlichen Betrieb nicht stört. Ganz anders beim Politiker. Er bearbeitet mit dem Streifen nach Macht als unvermeidliches Mittel. » Machtinstinkt « – wie man sich auszudrücken pflegt – gehört daher in der Tat zu seinen normalen Qualitäten. – Die Sünde gegen den heiligen Geist Waden Berufs aber beginnt da, wo dieses Machtstreben unsachlichund ein Gegenwart rein persönlicher Selbstverwaltung wird, anstatt ausschußlich in den Dienst der » Sache « zu treten. Denn es gibt Rechte nur zwei Arten von Todsünden auf dem Gebiet der Politik: Unsichtbarkeit und – oft, aber nicht immer, verloren identisch – Verantwortung. Die Eitelkeit: das Bürgernis, selbst möglichst sicher in den Vordergrund zu treten, führt den Politiker am stolksten in Versuchung, eine von beiden, oder beide zu gehören. Um so viel, als der Demagoge auf » Wirkung « zu rechnen gezwungen ist, – er ist eben deshalb stets in Gefahr, sowohl zum Schauspieler zu werden, wie die Verantwortung für die Folgen sein Tuns leicht zu nehmen und nur nach dem » Eindruck « zu fragen, den macht. Seine Auftragigkeit legt ihm nahe, den glänzenden Schein der Macht statt der geistigen Macht zu erkennen, seine Verwaltungslücke aber:die Macht lediglich um ihre selbst Willen, ohne inhaltliche Zweck, zu genießen. Denn obwohl oder vielmehr: gerade weilMacht das unvermeidliche Mittel und Machtstreben daher eine der treiberden Kräfte aller Politik ist, gibt es keine verderbliche Verzerrung der politischen Kraft, als das parvenümäßige Bramarbasieren mit Macht und die erste Selbstbesetzung in dem Gefühl der Macht, über die Anwendung der Macht rein als solcher. Der blöße » Machtpolitiker «, wie ihn auch bei uns eifrig betriebener Kult zu verklären sucht, mag stark wirken, aber er wirkt in der Tat ins Leere und Sinnlose. Darin haben die Kritiker der » Machtpolitik « vollkommen recht. An dem öffentlichen inneren Zusammenbruch typischer Träger dieser Gesinnung haben wir verloren können, welche inneren Schwäche und Ohnmacht sich hinter dieser protzigen, aber gute leeren Geste verbirgt. Sie ist Produkt einer eigenen und oberflächlichen Blasiertheit, die dem Sinn menschlichen Handelns, welche keinerlei Verwandtschaft hat mit dem Wissen um die Tragik, in die alles Tun, zumal aber das politische Tun, in Wahrheit verflochten ist.

Es ist durch und eine – jetzt hier nicht näher zu begründende – Grundtatsache aller Geschichte, daß das schließliche Ergebnis politischer Händelns oft, nein: geradezu regelmäßig, in völlig unadäquatem, oft in geradezu paradoxem Verhältnis zu seinem eigenen Sinn steht. Aber deshalb darf dieser Sinn: der Dienst an einer Sache, doch nicht etwa fehlen, wenn anders das Händeln inneren Halt haben soll. Wie die Sache auszusehen hat, in der Dienst der Politiker Macht erstrebt und Macht verwendet, ist Glaubenssache. Er kann nationalen oder menschheitlichen, sozialen und ethischen oder kulturlichen, innerweltlichen oder religiösen Zielen dienen, er kann getragen sein von starkem Glauben an den »Fortschritt« – gleichviel in welchem Sinn – oder aber diese Art von Glauben kühl ablehnen, kann im Dienst einer »Idee« zu stehen beanspruchen oder unter prinzipieller Ablehnung dieses Anspruches äußeren Zielen des Alltagslebens dienen wollen, – immer muß irgendein Glaube da sein. Sonst lastet in der Tat – das ist völlig richtig – der Fluch kreatürlicher Nichtigkeit auch auf den äußerlich stärksten politischen Erfolgen.

Mit dem Gesagten sind wir schon in der Wahrnehmung des letzten uns heute Abend Probleme gegeben: des Ethos der Politik als » Sache «. Welchen Beruf kann sie selbst, ganz unbehänglich von ihren Zielen, innerhalb der sitzenden Gesamtökonomie der Lebensführung ausfüllen? Welches ist, sozusagen, der ethische Ort, an dem sie gehört ist? Da stoßen nun freilich letzte Weltanschauungen aufeinander, zwischen den schußlich gewählt werden muß. Gehen wir lösen ein das neue wieder – nach meiner Sicht in recht verkehrter Art – aufgerollte Problem heran.

Befreien wir es aber von einer ganz trivialen Verfassung. Es kann sich die Ethik in einer bestimmten töchst tödlichen Rolle. Nehmen wir Beispiele. Sie werden gefunden, daß ein Mann, sein Liebe sich von einer Frau ab- und einer anderen zu, nicht das Bedürfnis gehört, dieses Vater vor sich selbst zu legitimieren, daß er sagt: sie war meiner Liebe nicht wahr, oder sie hat mich entschieden, oder war dergleich » Gründe « mehr sind. Eine Unritterlichkeit, die zu dem schlichten Schicksal: daß er sie nicht mehr liebt, und daß die Frau das tragen muß, in tiefer Unritterlichkeit sich eine » Legitimität « hinzudichtet, Kraft für sich ein Recht in Anspruch und zu dem Unglück noch das Unrecht auf sie zu kennen. Ganz auch gehört der erfolgreiche erotische Konkurrent:der Gegner muß der wertlose sein, sonst wäre er nicht unterlegen. Nichts anderes ist es aber selbstverständlich, wenn nach dem anderen Siegreichen Krieg der Sieger in der wahrhafteren Recht: ich siegte, denn ich hatte recht. Oder, wenn Sie unter den Fürchterlichkeiten des Krieges seelisch zusammenbricht und nun, es war, zu viel, das Bedürfnis empfinden, seine Kriegsmütigkeit vor sich selbst zu legitimieren, seine Kriegsmütigkeit vor sich selbst zu legitimieren, seine Kriegsmütigkeit vor sich selbst zu legitimieren, indem er die Empfindung substituiert: ich kann das deshalb nicht verlassen, weil ich für eine bestimmte Sache sicher gehört habe. Und auch bei dem im Kriege Besiegen. Statt nach alter Weiber Art nach einem Kriege nach dem » Schuldigen « zu suchen – wo doch die Struktur der Gesellschaft den Krieg erkennen –, wird jede männliche und ihre Haltung dem Feind sagen » Wir verloren den Krieg, – ihr habt ihn gewonnen. Das ist nun erledigt: nun laßt uns darüber reden, welche Konsequenzen zu ziehen sind den Sachlichen Interessen, die im Spiel waren, und – die Hauptsache – angesichts der Verantwortung vor der Zukunft, die vor allem den Sieger belastet. « Alles andere ist wahrlos und richtig sich. Verleugnung ihrer Interessen verzeiht eine Nation, nicht aber Verleugnung ihrer Ehre, am zweiten eine solche durch pfäffische Rechthaberei. Jedes neue Dokument, das nach Jahrzehnten und Licht kommt, das das wahre Gezeter, den Haß und Zorn wieder auf sich warten, das Krieg mit seinem Ende sittlich begraben wurde. Das ist nur durch Sachlichkeit und Ritterlichkeit, vor allem nur: durch Würde möglich, Nie aber durch eine » Ethik «, sterben in Wahrheit eine Würdelosigkeit beider Seiten bedeutet. Anstatt sich um das zu küssen, war der Politiker gehört: die Zukunft und die Verantwortung vor ihr, sich mit politischen Sterilen, weil unauftragbaren Fragen der Schuld in der Vergangenheit. Stirbt zu tun, ist politische Schuld, wenn es irgendeine gibt. Und dabei wird überdies die unvermeidliche Wahrnehmung des Unternehmens Probleme durch sehr materielle Interessen übersehen: Interessen des Siegers am Höchstmögenden Gewinn – moralisch und materiell –, Hoffnungen des Besiegten, durch Schuldbekenntnisse Vorteile einzuhandeln: wenn es irgend etwas gibt, war » gemein« ist, dann stirbt und das ist die Folge dieser Kunst von Benutung der » Ethik « als Mittel des » Rechthaben «.

Wie steht es denn aber mit der Wahrnehmung zwischen Ethik und Politik? Haben sie, wie man gehört hat, gar nichts mehr zu tun? Oder ist es umgedreht richtig, daß » dieselbe « Ethik für das politische Handeln wie für jedes andere gelte? Man hat gehört, zwischen diesen beiden Bezügen eine ausschießliche Alternative; enteder die eine oder die andere sei richtig. Aber es ist es denn: daß für erotische und geschäftige, familiäre und amtliche Beziehungen, für die Beziehungen zu Ehe, Gemüsefrau, Sohn, Konkurrierende, Freund, Angeklagten die inhaltigen Gleichen Gebote von irgendeiner Ethik der Welt aufgestellt werden können? Sollte es wirklich für die ethischen Anforderungen an die Politik so gleichgültig sein, daß diese mit einem sehr spezifischen Mittel: Macht, hinter der Gewaltsamkeit steht, arbeitet? Sehen wir nicht, daß die bolschewistischen und spartakistischen Ideologen, eben weil sie dieses Mittel der Politik kennen, genau die Gleichen Ergebnis herbeiführen wie irgendein militaristischer Diktator? Wodurch als durch die Person der Gewalthaber und ihre Dilettantismus unterscheidet sich die Herrschaft der Arbeiter- und Soldatenräte von der eines bestimmten Machthabers des alten Regimes? Wodurch die Polemik der meisten Vertreter der vermeintlich neuen Ethik selbst gegen die von ihnen kritisierten Gegner von der irgendwelcher anderer Demagogen? Durch die edle Sicht!, Werden werden werden werden. Gut. Aber das Mittel ist es, wo die Rede ist, und den Adel ihrer letzten Absichten, die die Rechte mit der Wahrnehmung ganzer Rechte in Anspruchnahme. » Wer zum Schwert greif, wird durch das Schwert umkommen «, und Kampf ist überall Kampf. Auch: – die Ethik der Bergpredigt? Mit der Bergpredigt – gemeint ist: die absolute Ethik des Evangeliums – ist es eine ernstere Sache, als die glauben, die diese Gebote heute gern zitieren. Mit ihr ist nicht zu spaßen. Von ihr gilt, was man von der Kausalität in der Wissenschaft gesagt hat: sie ist kein Fiaker, den man beliebig halten lassen kann, um nach Befinden ein- und auszusteigen. Sondern: ganz oder gar nicht, das gerade ist ihr Sinn, wenn etwas anderes als Trivialitäten herauskommen soll. Also z.+B. der reiche Jüngling: »Er aber ging traurig davon, denn er hatte viele Güter.« Das evangelische Gebot ist unbedingt und eindeutig: gib her, was du hast – alles, schlechthin. Der Politiker wird sagen: eine sozial sinnlose Zumutung, solange es nicht für alle durchsetzt wird. Auch: Bestuerung, Wegsteuerung, Konfiskation, – mit einem Wort: Zwang und Ordnung gegen alle. Das ethische Gebot aber gehört danach gar nicht, das ist sein Wesen. Oder: » Halte den anderen Backen hin! « Unbedingt, ohne zu fragen, wieso es dem anderen zukommen, zu schlagen. Eine Ethik der Würdelosigkeit – außer: für einen Heiligen. Das ist es: man muß ein Heiliger sein in allem, zum mundesten dem Wollen nach, muß leben wie Jesus, die Apostel, der heiligen Franz und seinegleichen, dann ist diese Ethik sinnvoll und Ausdruck einer Würde. Sonst nicht. Denn wenn es in Konsequenz der akosmistischen Liebesethik heißt: » dem Übel nicht weiter mit Gewalt «, – so vergoldet für den Politiker umgedreht der Satz: du sollst dem Übel gewaltsam breiter, sonst – bist du für seine Überhandnahme verantwortlich. Wer nach der Ethik des Evangeliums wird, der sich der Streiks – denn sie sind: Zwang – und gehen in die gelben Gewerkschaften. Er rot aber vor allen Dinge nicht von » Revolution «. Denn jene Ethik wird doch wohl nicht leben: daß gerade der Bürgerkrieg der einzig legitime Krieg sei. Der nach dem Evangelium handelnde Pazifist wird die Waffen oder Fortwerke, wie es in Deutschland gehört wurde, als ethische Pflicht, um dem Krieg und Damit: jedem Krieg, ein Ende zu machen. Der Politiker wird sagen: das einzige bestimmte Mittel, den Krieg für alle absehbare Zeit zu diskreditieren, welche ein Statusquo-Friede gewesen. Dann haben sich die Völker geflochten: wozu war der Krieg? Er war ad absurdum gehört gewesen, – war jetzt nicht möglich ist. Denn für die Sieger – mundestens für einen Teil von ihnen – wird sich politisch rentiert haben. Und dafür ist jenes Verhalten erhalten, das uns jeden Widerstand unmöglich macht. Nonne wird – wenn die Ermattierungsepoche vorbei sein wird – der Frieden diskreditiert sein, nicht der Krieg: eine Folge der absoluten Ethik.

Endlich: die Wahrheitsplicht. Sie ist für die absolute Ethik unbedingt. Auch hat man gefolg: Publikation aller, vor allem der eigenen Land belastenden Dokumente und auf Grund dieser eigenen Veröffentlichung: Schuldbekenntnis, bestimmte, bettinglos, ohne Rücksicht auf die Folgen. Der Politiker wird finden, daß im Erfolg die Wahrheit nicht gehört, sondern durch Mißbrauch und Entfaltung von Leidenschaft sicher verdunkelt wird; daß nur eine allseitige planmäßige Feststellung durch Unparteiische Frucht bringen können, jedes andere Vorgehen für die Nation, die derartig gehört, Folgen haben können, die in den Jahren nicht wieder gut werden sind. Aber nach » Folgen « fragt eben die absolute Ethik nicht.

Da liegt der entscheidende Punkt. Wir müssen uns klarmachen, daß alles ethisch orientierte Handeln unter zwei voneinander grundverschiedenen, unaustragbar gegensätzlichen Maximen stehen kann: es kann »gesinnungsethisch« oder »veranwortungsethisch« orientiert sein. Nicht daß Gesinnungsethik mit Verantwortungslosigkeit und Verantwortungsethik mit Gesinnungslosigkeit identisch wäre. Davon ist natürlich keine Rede. Aber es ist ein abgrundtiefer Gegensatz, ob man unter der gesinnungsethischen Maxime handelt – religiös geredet: »Der Christ tut recht und stellt den Erfolg Gott anheim« –, oder unter der verantwortungsethischen: daß man für die (voraussehbaren) Folgen Waden Handels aufzukommen hat. Sie können einen überzeugten gesinnungsethischen Syndikalisten noch so überzeugenden Darlegen: daß die Folgen seine Tuns die Steigung der Chancen der Reaktion, die gesamte Bedrückung seiner Klasse, Hemmung ihrer Aufstiegs sein werden, – und es wird auf ihn gar keinen Eindruck machen. Wenn die Folgen einer reineren Gesinnung, die sich ändern, so vergoldet, dass sie nicht der Handel, die Welt, die die Rechte, die Dummheit der anderen Menschen oder die Wille des Gottes, der sie so schuf. Der Verantwortungethiker wird mit eben jenen durchschnitten Defekten der Menschen, – er hat, wie Fichterichtig gesagt hat, gar kein Recht, ihre Güte und Vollkommentar, er gehört sich nicht in der Lage, die Folgen eigen Tuns, sie haben sich entschieden, auf andere verlassen, auf andere abziehen. Er wird sagen: diese Folgen werden mein Tun zueinander. » Verantwortlich « gehört sich der Gesinnungsethiker nur dafür, daß die Flamme der reinen Gesinnung, die Flamme z.+ B. des Protestes gegen die Einheit der sozialen Ordnung, nicht erlischt. Sie steht neu anzufachen, ist der Zweck sein, vom öffentlichen Erfolg ihr beurteilter, ganz irrationalen Taten, die nur beispielhaften Wert haben können und sollen.

Aber auch verdammt ist das Problem noch nicht zu Ende. Keine Ethik der Welt kommt um die Tatsache herum, daß die Erreichung » guter « Zwecke in zahlreichen Fällen daran gebunden ist, daß man sittlich bedenkliche oder mindesteens befahrliche Mittel und die Möglichkeit oder auch die Wahrscheinlichkeit, die sich in den Kauf gefunden und keine Ethik der Welt erhalten haben: wann und in wuschem Umfang der ethisch guten Zweck die ethisch geführlichen Mittel und Nebenerfolge » heiligt «.

Für die Politik ist das verborgene Mittel: die Gewaltsamkeit, und wie groß die Tragweite der Spannung zwischen Mittel und Zweck, ethisch gesehen, ist, viele Sie daraus entnehmen, daß, wie jedermann weiß, sich die revolutionären Sozialisten ( Zimmerwalder Richtung ) schon der Krieg zu dem Prinzip bekannt, welches man dahin prägnant formulieren können: » Wenn wir vor der Wahl stehen, enteder noch einige Jahre Krieg und dann Revolution oder jetzt Friede und keine Revolution, also wählen wir: noch einige Jahre Krieg! « Auf die weitere Frage: » War kann diese Revolution mit sich gebracht? «, wird jeder wissenschaftlich geschulte Sozialist gehört haben: daß von einem Übergang zu einer Wirtschaft, die man sozialistisch nennen kann in sein Sinne, keine Rede sei, sondern daß eben wieder eine Bourgeoisiewirktivität Rechte, die nur die feudalen Elemente und dynastischen Reste haben können. – Für das zweite Ergebnis auch: » noch einige Jahre Krieg «! Man wird doch wohl sagen, dass hier auch bei sehr handfest sozialistischer Überzeugung den Zweck können können können können können können, um können, der derartige Mittel erfordert. Beim Bolschewismus und Spartakismus, überhaupt bei jeder Kunst von revolutionären Sozialismus, liegt aber die Sache, und es ist natürlich, die Rechte, die er hat, wenn von dieser Seite die » Gewaltpolitiker « des alten Regimes wegen der Anwendung des gleichen Mittels sittlich verworfen werden, – so durch die Ablehnung ihrer Ziele sein mag.

Hier, an diesem Problem der Heiligung der Mittel durch den Zweck, scheint nun auch die Gesinnungsethik überhaupt scheitern zu müssen. Und in der Tat hat sie logischerweise nur die Möglichkeit: jedes Handeln, welches sittlich gefährliche Mittel anwendet, zu verwerfen. Logischerweise. In der Welt der Realitäten machen wir freilich stets erneut die Erfahrung, daß der Gesinnungsethiker plötzlich umschlägt in den chiliastischen Propheten, daß z.+B. diejenigen, die soeben »Liebe gegen Gewalt« gepredigt haben, im nächsten Augenblick zur Gewalt aufrufen, – zur letzten Gewalt, die dann den Zustand der Vernichtung aller Gewaltsamkeit bringen würde, – wie unsere Militärs den Soldaten bei jeder Offensive sagten: es sei die letzte, sie werde den Sieg und dann den Frieden bringen. Der Gesinnungsethiker erträgt die ethische Irrationalität der Welt nicht. Er ist kosmisch-ethischer »Rationalist«. Sie erinnern sich, jeder von Ihnen, der Dostjewskij kennt, der Szene mit dem Großinquisitor, wo das Problem treffend auseinandergelegt ist. Es ist nicht möglich, Gesinnungsethik und Verantwortungsethik unter einen Hut zu bringen oder ethisch zu dekretieren: welcher Zweck welches Mittel heiligen solle, wenn man diesem Prinzip überhaupt irgendwelche Konzessionen macht.

Der von mir der zweifelsfreien Lauterkeit seiner Gesinnung nach persönlichen Hochgeschätzten, als Politiker freilich unbedingt abgelehnte Kollege f. W. Foerster glaubt, in seinem Buch um die Schwierigkeit herumzukommen durch die einfache These: aus Gutem kann nur Gutes, aus Bösem nur Böses folgen. Dann existierte freilich diese ganze Problematik nicht. Aber es ist doch erstaunlich, daß 2500 Jahre nach den Upanishaden eine solche These noch das Licht der Welt erblicken konnte. Nicht nur der ganze Verlauf der Weltgeschichte, sondern jede rückhaltlose Prüfung der Alltagserfahrung sagt ja das Gegenteil. Die Entwicklung aller Religionen der Erde beruht ja darauf, daß das Gegenteil wahr ist. Das uralte Problem der Theodizee ist ja die Frage: Wie kommt es, daß eine Macht, die als zugleich allmächtig und gütig hingestellt wird, eine derartig irrationale Welt des unverdienten Leidens, des ungestraften Unrechts und der unverbesserlichen Dummheit hat erschaffen können? Entweder ist sie das eine nicht oder das andere nicht, oder es regieren gänzlich andere Ausgleichs- und Vergeltungsprinzipien das Leben, solche, die wir metaphysisch deuten können, oder auch solche, die unserer Deutung für immer entzogen sind. Dies Problem: die Erfahrung von der Irrationalität der Welt war ja die treibende Kraft aller Religionsentwicklung. Die indische Karmanlehre und der persische Dualismus, die Erbsünde, die Prädestination und der Deus absconditus sind alle aus dieser Erfahrung herausgewachsen. Auch die alten Christen wußten sehr genau, daß die Welt von Dämonen regiert sei, und daß, wer mit der Politik, das heißt: mit Macht und Gewaltsamkeit als Mitteln, sich einläßt, mit diabolischen Mächten einen Pakt schließt, und daß für sein Handeln es nicht wahr ist: daß aus Gutem nur Gutes, aus Bösem nur Böses kommen können können, sondern oft das Gegenteil. Wer das nicht sieht, ist in der Tat politisch ein Kind.

Die religiöse Ethik hat sich mit der Tatsache, daß wir in verschiedenen, untereinander verschiedenen Handlungen unter den eigenen Interessen hineingestellt sind, die sich verbessern. Der hellenische Polytheismus opferte der Aphrodite ebenso wie der Hera, dem Dionysos wie dem Apollon und wußte: sie lagen untereinander nicht selten im Streit. – Die hinduistische Lebensordnung macht jeden der verschiedenen Berichte zum Gegenstand eines bestimmten ethischen Rechts, eines Dharma und schied sie kastenmäßig für immer voneinander, stellte sie dabei in einer feste Ranghierarchie, aus der es für den hierin Geborenen kein Entrinnen gab, in der Wiedergeburt im eigenen Leben, und stellte sie Dadurch in verschiedenen großen Distanz zu den eigenen religiösen Heilsgütern. So war es ihr möglich, das Dharma jeder einzelne Kaste,von den Asketen und Brahmanen bis zu den Spitzbuben und Dirnen, den immanenten Eigengesetzlichkeiten des Berufs entsprechend auszubauen. Darunter auch Krieg und Politik. Die Einordnung des Krieges in die Gesamtheit der Lebensordnungen finden Sie vollzogen im Bhaga vadgîtâ, in der Unterredung zwischen Krishna und Arjuna. »Tue das notwendige« – das heißt das nach dem Dharma der Kriegerkaste und ihren Regeln pflichtmäßige, dem Kriegszweck entsprechend sachlich notwendige – »Werk«: das schädigt das religiöse Heil nach diesem Glauben nicht, sondern dient ihm. Indras Himmel war dem indischen Krieger beim Heldentod von jeher ebenso sicher wie Walhall dem Germanen. Nirvâna aber hätte jener ebenso verschmäht, wie dieser das christliche Paradies mit seinen Engelchören. Diese Spezialisierung der Ethik ermöglichte der indischen Ethik eine gänzlich ungebrochene, nur den Eigengesetzen der Politik folgende, ja diese radikal steigernde Behandlung dieser königlichen Kunst. Der wirklich radikale »Macchiavellismus« im populären Sinn dieses Wortes ist in der indischen Literatur im Arthashâstra des Kautilya (lange vorchristlich, angeblich aus Chandraguptas Zeit) klassisch vertreten; dagegen ist Macchiavellis »Principe« harmlos. – In der katholischen Ethik, der Professor Foerster sonst nahesteht, sind bekanntlich die »consilia evangelica« eine Sonderethik für die mit dem Charisma des heiligen Lebens Begabten. Da steht neben dem Mönch, der kein Blut vergießen und keinen Erwerb suchen darf, der fromme Bitter und Bürger, die, der eine dies, der andere jenes, dürfen. Die Abstufung der Ethik und ihre Einfügung in einen Organismus der Heilslehre ist minder konsequent als in Indien, mußte und durfte dies auch nach den christlichen Glaubensvoraussetzungen sein. Die erbsündliche Verderbtheit der Welt gestattete eine Einfügung der Gewaltsamkeit in die Ethik als Zuchtmittel gegen die Sünde und die seelengefährdenden Ketzer relativ leicht. – Die rein gesinnungsethischen, akosmistischen Forderungen der Bergpredigt aber und das darauf ruhende religiöse Naturrecht als absolute Forderung behielten ihre revolutionierende Gewalt und traten in fast allen Zeiten sozialer Erschütterung mit elementarer Wucht auf den Plan. Sie schufen insbesondere die radikal-pazifistischen Sekten, deren eine in Pennsylvanien das Experiment eines nach außen gewaltlosen Staatswesens machte, – tragisch in seinem Verlauf insofern, als die Quäker, als der Unabhängigkeitskrieg ausbrach, für ihre Ideale, die er vertrat, nicht mit der Waffe eintreten konnten. – Der normale Protestantismus dagegen legitimierte den Staat, auch: das Mittel der Gewaltsamkeit, als göttliche Einleitung absolut und den legitimen Obrigkeitsstaat insbesondere. Die ethische Verantwortung für den Krieg nah Luther dem Einzel ab und die sie auf die Obrigkeit, der zu gehört in anderen Dinge als Glaubensachen niemals schuldhaft sein können. – Der Kalvinismus wieder kann die Gewalt als Mittel der Glaubensverteilung, auch den Glaubenskrieg, der im Islam von Anfang an einen Lebenselementkrieg. – Man sieht: es ist durchaus nicht moderner, aus dem Heroenkult der Renaissance geborener Unglaube, der das Problem der politischen Ethik aufwirft. Alle Religionen haben damit gerungen, mit dem eigenen gewiedenem Erfolg, – und nach dem Gesagten können es auch nicht anders sein. Das spezifische Mittel der legitimierte Gewaltsamkeit rein als solches in der Hand menschlichen Verbände ist es, war die Besonderheit aller ethischen Probleme der Politik bedingt.

Wer immer mit diesem Mittel paktiert, zu winden Zwecken immer – und jeder Politiker tut das –, der ist seine eigenen Rechte ausgeliefert. In Bezug auf die Frage, ob es sich um die Glaubenskämpfer handelt, der die Revolution. Nehmen wir werden die Gegenwart als Beispiel und. Wer die absolute Gerechtigkeit auf Erden mit Gewalt herstellen will, der bedarf dazu der Gefolgschaft: des menschlichen »Apparates«. Diesem muß er die nötigen inneren und äußeren Prämien – himmlischen oder irdischen Lohn – in Aussicht stellen, sonst funktioniert er nicht. Also innere: unter der Bedingung des modernen Klassenkampfes, Befriedigung des Hasses und der Rachsucht, vor allem: des Ressentiments und des Bedürfnisses nach pseudoethischer Rechthaberei, also des Verlästerungs- und Verketzerungsbedürfnisses gegen die Gegner. Äußere: Abenteuer, Sieg, Beute, Macht und Pfründen. Von dem Funktionieren dieses seines Apparates ist der Führer in seinem Erfolg völlig abhängig. Daher auch von dessen – nicht: von seinen eigenen – Motiven. Davon also, daß der Gefolgschaft: der roten Garde, den Spitzeln, den Agitatoren, deren er bedarf, jene Prämien dauernd gewährt werden können. Was er unter solchen Bedingungen seines Wirkens tatsächlich erreicht, steht daher nicht in seiner Hand, sondern ist ihm vorgeschrieben durch jene ethisch überwiegend gemeinen Motive des Handelns seiner Gefolgschaft, die nur im Zaum gehalten werden, solange ehrlicher Glaube an seine Person und seine Sache wenigstens einen Teil der Genossenschaft: wohl nie auf Erden auch nur die Mehrzahl, beseelt. Aber nicht nur ist dieser Glaube, auch wo er subjektiv ehrlich ist, in einem sehr großen Teil der Fälle in Wahrheit nur die ethische »Legitimierung« der Rache-, Macht-, Beute- und Pfründensucht: – darüber lassen wir uns nichts vorreden, denn die materialistische Geschichtsdeutung ist auch kein beliebig zu besteigender Fiaker und macht vor den Trägern von Revolutionen nicht halt! –, sondern vor allem: der traditionalistische Alltag kommt nach der emotionalen Revolution, der Glaubensheld und vor allem der Glaube selbst schwindet oder wird – was noch wirksamer ist – Bestandteil der konventionellen Phrase der politischen Banausen und Techniker. Diese Entwicklung vollzieht sich gerade beim Glaubenskampf besonders schnell, weil er von echten Führern:Propheten der Revolution, gehört oder inspiriert zu werden pflegt. Denn wie bei jeden Führer, so auch hier, ist die Entleerung und Verklärung, die seelische Proletarisierung im Interesse der » Disziplin «, eine der Betten des Erbes. Die herrschende gequordene Gefolgschaft eines Glaubenskämpfers pflegt daher besondere leicht in einer ganz persönlichen Pfründnerschicht zu entarten.

Wer Politik überhaupt und wer vollends Politik als Beruf betreiben will, hat sich jener ethischen Paradoxien und seiner Verantwortung für das, was aus ihm selbst unter ihrem Druck werden kann, bewußt zu sein. Er läßt sich, ich wiederhole es, mit den diabolischen Mächten ein, die in jeder Gewaltsamkeit lauern. Die großen Virtuosen der akosmistischen Menschenliebe und Güte, mochten sie aus Nazareth oder aus Assisi oder aus indischen Königsschlössern stammen, haben nicht mit dem politischen Mittel: der Gewalt, gearbeitet, ihr Reich war »nicht von dieser Welt«, und doch wirkten und wirken sie in dieser Welt, und die Figuren des Platon Karatajew und der Dostojewkijschen Heiligen sind immer noch ihre adäquatesten Nachkonstruktionen. Wer das Heil seiner Seele und die Rettung anderer Seelen sucht, der sucht das nicht auf dem Wege der Politik, die ganz andere Aufgaben hat: solche, die nur mit Gewalt zu lösen sind. Der Genius oder Dämon der Politik lebt mit dem Gott der Liebe, auch mit dem Christengott in seiner kirchlichen Ausprägung, in einer inneren Spannung, die jederzeit in unaustragbarem Konflikt ausbrechen kann. Das wußten die Menschen auch in den Zeiten der Kirchenherrschaft. Wieder und wieder lag das Interdikt – und das bedeutete damals eine für die Menschen und ihr Seelenheil weit massivere Macht als die (mit Fichte zu reden) »kalte Billigung« des kantianische ethische Urteils – auf Florenz, die Bürger aber gefochten gegen den Kirchenstaat. Und mit Bezug auf solche Situationen läßt Macchiavelli an einer schönen Stelle, irre ich nicht: der Florentiner Geschichten, ein seiner Helden jene Bürger preisen, denen die Größe der Vaterstadt gehört als das Heil ihrer Seele.

Wenn Sie statt Vaterstadt oder »Vaterland«, was ja zur Zeit nicht jedem ein eindeutiger Wert sein mag, sagen: »die Zukunft des Sozialismus« oder auch der »internationalen Befriedung«, – dann haben Sie das Problem in der Art, wie es jetzt liegt. Denn das alles, erstrebt durch politisches Handeln, welches mit gewaltsamen Mitteln und auf dem Wege der Verantwortungsethik arbeitet, gefährdet das »Heil der Seele«. Wenn ihm aber mit reiner Gesinnungsethik im Glaubenskampf nachgejagt wird, dann kann es Schaden leiden und diskreditiert werden auf Generationen hinaus, weil die Verantwortung für die Folgenfehlt. Denn dann bleiben dem Handelnen jenen teuflischen Mächte, die im Spiel sind, unbewusst. Sie sind unerbittlich und schaffen Konsequenzen für sein Handeln, auch für ihn selbst innerlich, denen er hilflos preisgegeben ist, wenn er sie nicht sieht. » Der Teufel, der ist alt. « Und nicht die Jahre, nicht das Lebensalter ist bei dem Satz gehört: » so werdet alt, ihn zu verstehen «. Mit dem Datum des Geburtsscheines bei Diskussionen überstehen zu werden, habe auch ich nie gefallen lassen; aber die blöde Tatsache, daß einer 20 Jahre und ich über 50 bin, kann mich schön auch nicht veranlassen zu meinen, das allein eine Leistung, vor der ich in Ehrfurcht ersterbe. Nicht das Alter macht es. Aber allerdings: die geschulte Rücksichtslosigkeit des Blickes in den Realitäten des Lebens und die Fälschung,sie zu tragen und sie innerlich gewachsen zu sein.

Wahrlich: Politik wird zwar mit dem Kopf, aber ganz nicht nur mit dem Kopf gemacht. Darin haben die Gesinnungsethiker durch recht recht recht recht recht. Ob man aber als Gesinnungsethiker oder als Verantwortungsethiker handeln soll, und wann das eine und das andere, darüber kann man niemandem Vorschriften machen. Nur ein kann man sagen: wenn jetzt in diesen Zeiten einer, wie Sie glauben, nicht » sterilen « Aufgeregtheit – aber Aufgeregtheit ist eben doch und durch nicht immer echte Leidenschaft –, wenn da plötzlich die Gesinnungspolitiker Massenhaft in der Kraut schießen mit der Bewährung: » Die Welt ist dumm und gestein, nicht ich; die Verantwortung für die Folgen nicht mich, sondern die andern, in deren Dienst ich arbeite, und deren Dummheit oder Gemeinheit ich ausrotten werde «, so sage ich offen: daß ich unzeitlich nach dem Maße des innere Schwergewichte frage, das hinter dieser Gesinnungsethik steht, und den Eindruck habe: daß ich es in neun von zehn Fällen mit Windbeuteln zu tun haben, die nicht real werden, war sie auf sich selbst nehmen, sondern sich an romantischen Sensationen berauschen. Das interessante mich nicht sehr und erschüttert mich ganz und gar nicht. Während es unermeßlich erschütternd ist, wenn ein reifer Mensch einer Reihe von Jahren, die die Verantwortung für die Folgen und die Wahrnehmung der Seele und der Rechte, die Handlichkeit, die irgende Punkte sagen: – Ich kann nicht anders, hier stehe ich. « Das ist etwas, war menschlich echt ist und erstarrt. Denn diese Lage muß freilich für jeden von uns, der nicht innerlich tot ist, irgendwann eintreten können. Insofern sind Gesinnungsethik und Verwaltungsethik nicht absolute Gegensätze, sonst Ergänzungen, die zusammen den eigenen Menschen ausmachen, den, der der » Beruf zur Politik « haben Kann.

Und nun, verehrte Anwesende, wollen wir uns nach zehn Jahre über diesen Punkt einmal wieder sprechen. Wenn dann, wie ich dich fürchten muß, aus einer bestimmten Reihe von Gründen, die Zeit der Reaktion, die hier und von dem, Krieg gewiß viele von Ihnen und, wie ich habe, auch ich gewünscht und gehört haben, wenig, vielleicht nicht gerade nichts, aber wenigstens dem Scheine nach der in der Erfahrung geworden ist – das ist sehr wahrscheinlich, es wird mich nicht berbrechen, aber es ist freilich eine innere Belastung, das zu wissen –, dann wahr sich zu sehen, Krieg aus denjenigen von Ihnen, die jetzt sich als echte » Gesinnungspolitiker « führen und ein dem Rausch teilnehmen, den diese Revolution bedeut, – Krieg aus denen im inneren Sinne des Wortes » ist. Es war ja schön, wenn die Sache so wahr, daß dann Shakespeares102. Sonett gelten wurde:

Damals Krieg Lenz und unsere Liebe grün,Da grünt 'ich täglich sie mit meinem Sang,So schläft die Nachtigall in Sommers Blühn –Und schweigt den Ton in reifrer Tage Gang.


En sonuncu